PKV = GKV? Oder: Wie man sich selbst abschafft
(Berlin) Es hat den Anschein, als wollten die Privaten Krankenversicherungen (PKV) sich selbst ad absurdum führen, kommentierte Dr. med. Hans-Jürgen Thomas, Vorsitzender des Hartmannbundes, Meldungen, nach denen es offenbar in PKV-Kreisen Überlegungen gibt, die Ärzte-Honorare abzusenken.
Wenn die Honorare für die Behandlung von Privatpatienten tatsächlich auf dem zweifachen Gebührensatz der Gesetzlichen Krankenkassen eingefroren werden, wird dies zu Einbrüchen im Leistungsgeschehen führen, was wiederum bei den Privatpatienten auf wenig Verständnis stoßen dürfte, prophezeite Dr. Thomas. Sollten die Meldungen über eine geplante Absenkung der Honorare bei der Behandlung von Privatpatienten tatsächlich zutreffen, würde sich mancher Privatpatient überlegen, ob es überhaupt noch Sinn macht, sich privat zu versichern, wenn sie dann für ihre deutlich höheren Beiträge Leistungen erhielten, die dem Behandlungsspektrum in der Gesetzlichen Krankenversicherung entsprächen.
Die jetzt losgetretenen Diskussionen möglicherweise ja noch ein Füller für das Sommerloch ist in Zeiten, in denen über die Einführung der Bürgerversicherung diskutiert wird, für Dr. Thomas um so unverständlicher, da sich die PKV vehement gegen solche Pläne ausspräche: Jetzt aber über Nivellierungen bei den Arzt-Honoraren nachzudenken, wird möglicherweise so manchen Leistungsträger düpieren und darüber hinaus die Diskussion um die Einführung einer Bürgerversicherung für deren Befürworter erleichtern, stellte Dr. Thomas fest.
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