Pressemitteilung | Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)

PISA-Studie als Chance für Umsteuern in der Bildungspolitik nutzen

(Berlin) - Die GEW-Vorsitzende Eva-Maria Stange rief die Kultusminister zu "mehr Gemeinsamkeit in der Reaktion auf PISA" auf. Dies müsse möglich sein, zumal die internationale Studie sowohl Hinweise für die Richtung von Reformen gegeben, als auch die öffentliche Zustimmung für Veränderungen im Bildungswesen geschaffen habe.

Nachdrücklich begrüßte Stange die Unterstützung aus der SPD-Bundestagsfraktion für die Empfehlungen des "Forum Bildung", einen Sachverständigenrat einzusetzen und regelmäßig einen nationalen Bildungsbericht in Auftrag zu geben.

In diesem Zusammenhang rief die GEW-Vorsitzende die Kultusminister auf, sich nicht "in föderalen Kuschelecken einzuigeln, in der Hoffnung, dass der PISA-Sturm vorbeigeht". Wörtlich sagte Stange: "Bei aller Liebe zum Kulturföderalismus gibt es kein Verständnis für die Reformresistenz und die rechthaberische Kleinstaaterei, wie sie die KMK immer wieder aufführt."

Spätestens seit PISA und den internationalen Vergleichen mit führenden Industrienationen sei jedermann klar, dass es "keine rechte oder linke, sondern nur eine richtige oder falsche Bildungspolitik gibt". Daher lohne es auch nicht, auf den nationalen Ländervergleich (PISA-E) Ende Juni 2002 zu starren. Nicht Berlin und Bayern seien Maßstab für anstehende Reformen, sondern Schweden und Finnland. "Was den Schulen jetzt am wenigsten hilft, ist ein nationaler Kleinkrieg", sagte die GEW-Vorsitzende.

Vielmehr gelte es jetzt, in Folge von PISA "viele bildungspolitische Weichen" neu zu stellen. Vorrangig sei jedoch, das deutsche Schulwesen von "Auslese auf Förderung umzustellen, ein frühkindliches Erziehungssystem aufzubauen und mehr Ganztagsschulen zu schaffen", forderte die GEW-Vorsitzende.

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