Pressemitteilung | VhU - Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. - Hauptgeschäftsstelle

PISA-Debakel: Quantensprünge im Bildungssystem gefordert

(Frankfurt/Main) - "Raus aus dem Mittelmaß - und zwar schnell", kommentierte der Präsident der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU), Professor Dieter Weidemann, die Vorstellung der Ergebnisse des nationalen PISA Ländervergleichs für das Land Hessen durch die Kultusministerkonferenz am 25. Juni in Berlin. "Jetzt liegen alle Daten offiziell auf dem Tisch. Es ist Zeit für die Politik, das Medienspektakel zu beenden und im eigenen Haus zu kehren", verlangte Weidemann.

Der Präsident der Spitzenorganisation der freiwillig organisierten Wirtschaft in Hessen forderte Landesregierung und Opposition auf, das PISA-Ergebnis ernst zu nehmen und notwendige Reformen gemeinsam anzugehen. "Hessens Mittelmaß im Konzert der Bundesländer ist international kein Durchschnitt, sondern muß im Lichte der schlechten nationalen Platzierung im unteren OECD-Schnitt ehrlich bewertet werden. Kein Grund also, zu glauben, wir seien mit einem blauen Auge weggekommen. Ein guter Grund jedoch, Quantensprünge in unserem Bildungssystem anzupacken", warnte Weidemann die hessische Politik vor einem möglichen Aufatmen.

Mit Sorge sieht die VhU das unterdurchschnittliche PISA-Ergebnis hessischer Schulen im Bereich gymnasialer Leistungen (Platz 11 von 16). Hier treffe die Wirtschaft der schwache Platz 12 in den Naturwissenschaften besonders deutlich. Weidemann erinnerte an den bereits heute bestehenden und immer größer werdenden Mangel an technischen Fachkräften, von den Ingenieuren bis zu den Technikern. "Wir müssen in Hessen gemeinsam mit der Politik die seit 1999 angelaufenen Kampagnen an und mit Schulen verstärken, um mehr junge Menschen für Mathematik und Naturwissenschaften zu gewinnen und in diesen Feldern auch Bereitschaft zu Top-Leistungen zu erzeugen", forderte Weidemann.

Allerdings habe das PISA-Ergebnis für den hessischen Gymnasialbereich auch ohne wenn und aber belegt, dass der Reformansatz der amtierenden Landesregierung in den Grundlagen richtig sei: "Künftig wird es kein "Gummi-Abitur" mit zu vielen Abwahl- und Taktiermöglichkeiten bei den Fächern mehr geben", meinte Weidemann optimistisch und verwies auf die Oberstufenreform von Kultusministerin Wolff mit der Konzentration auf verpflichtende Kernfächer. Es gehe jetzt darum, diesen Ansatz auch konsequent aus der Oberstufe auf die Mittelstufe des Gymnasiums zu übertragen, verlangte der VhU-Präsident. Er ergänzte: "Aber auch das reicht noch nicht aus. Wir brauchen ein neues und verzahntes Bildungs- wie Erziehungsprofil bei der Elementar- und Primarbildung, also in Kindergärten und Grundschulen. Hier wird die "hardware" und die Geschwindigkeit des "Prozessors" für die weitere Entwicklung unserer Kinder angelegt".

Quelle und Kontaktadresse:
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