Pressemitteilung | Wirtschaftsjunioren Deutschland e.V. (WJD)

PISA beweist: Kulturhoheit verhindert Chancengleichheit

(Berlin) - Die nun auch offiziell vorgestellten innerdeutschen Ergebnisse der PISA-Studie zeigen es in aller Deutlichkeit: Die Unterschiede der Ergebnisse in den verschiedenen Bundesländern sind außerordentlich groß. Während bei der Lesekompetenz die Resultate in Bayern mit denen in Schweden vergleichbar sind, erreichen Schüler in Bundesländern wie Bremen und Sachsen-Anhalt Ergebnisse, die nur wenig besser sind als in Mexiko. Selbst Bayern liegt aber noch deutlich hinter den Spitzenländern.

"Im Grundgesetz ist zwar die Kulturhoheit der Länder niedergeschrieben. Doch sollten gleiche Lebensbedingungen der Menschen in Deutschland, und dabei besonders die der Kinder und Jugendlichen als den Trägern unserer Zukunft absoluten Vorrang haben," so die Bundesvorsitzende der Wirtschaftsjunioren Deutschland, Dominique Döttling. "Welchen Wert haben Grundrechte wie Berufsfreiheit oder das Allgemeine Gleichheitsgebot, wenn die unterschiedlichen Schulsysteme diese praktisch beschränken?"

Die Ergebnisse lassen erwarten, dass zwischen den Bundesländern nun noch weniger Wechsel während der Ausbildung und besonders auch bei Berufsanfängern möglich sein wird. "Wir erneuern daher unsere Forderung: Die Kulturhoheit der Länder muss abgeschafft, bundesweit die gleichen Bildungsziele erreicht werden. Deutschland kann es sich nicht leisten, noch Jahre oder gar Jahrzehnte auf durchgreifende Änderungen im Bildungssystem zu warten", so Döttling. "Die Verantwortlichen müssen mutig, konsequent und zielorientiert die Missstände beseitigen und nicht nur die bislang angekündigten Schönheitskorrekturen vornehmen."

Döttling weist darauf hin, dass dies auch die weiteren Forderungen der Wirtschaftsjunioren nach mehr Wettbewerb im Bildungswesen einbeziehen muss. Hierzu gehören: Abitur nach 12 Jahren, Fremdsprachenunterricht spätestens ab der 3. Grundschulklasse, Stärkung der naturwissenschaftlichen Fächer, Ganztagesschulen, Vermittlung von relevanten Wirtschaftskenntnissen in der Schule, strukturierte Hochbegabtenförderung und Stärkung der Eigenverantwortung und Autonomie der Schulen und Bildungsträger.

Den Wirtschaftsjunioren Deutschland gehören 11.000 Führungskräfte und Unternehmer aus allen Bereichen der Wirtschaft an, die nicht älter als 40 Jahre sind. Ziel der WJD ist es, die Akzeptanz für unternehmerisches Handeln in Deutschland zu erhöhen und die künftige Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik in einem vereinten Europa aktiv mitzugestalten.

Quelle und Kontaktadresse:
Wirtschaftsjunioren Deutschland e.V. (WJD) Breite Str. 29 10178 Berlin Telefon: 030/203081516 Telefax: 030/203081522

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