Pressemitteilung | Stiftung Deutsche Krebshilfe

Pioniere im deutschen Gesundheitswesen: Deutsche Krebshilfe und „Frauenselbsthilfe nach Krebs“

(Bonn/Magdeburg) – Am 31. August 2001 feiert der Bundesverband „Frauenselbsthilfe nach Krebs“ in Magdeburg sein 25-jähriges Bestehen. Die Präsidentin der Deutschen Krebshilfe, Frau Professor Dr.-Ing. habil. Dagmar Schipanski, gratulierte dem Selbsthilfeverband und betonte in ihrer Festrede die unverzichtbare Rolle der Organisation im deutschen Gesundheitswesen: „Als Expertinnen in eigener Sache praktizieren die ehemaligen Krebspatientinnen vor Ort eine besondere Hilfe, nämlich die gegenseitige Unterstützung aus der eigenen Betroffenheit heraus“. Die Deutsche Krebshilfe arbeitet seit 1977 mit der Frauenselbsthilfe nach Krebs eng zusammen und unterstützte deren Engagement bislang mit rund 23,8 Millionen Mark.
1976 fanden sich einige Brust-amputierte Frauen zusammen, um gemeinsam das Tabu um ihre Krebserkrankung zu brechen. Aus dieser Interessengemeinschaft entstand die Frauenselbsthilfe nach Krebs, die heute in 413 Gruppen über 48.000 krebskranke Frauen und immer häufiger auch Männer betreut. „Die Frauenselbsthilfe nach Krebs hat wesentlich dazu beigetragen, dass ein verändertes Arzt-Patienten-Verhältnis entstand – im Sinne einer Partnerschaft und nicht einer Abhängigkeit“, sagte Frau Professor Dr.-Ing. habil. Dagmar Schipanski, Präsidentin der Deutschen Krebshilfe, im Rahmen der Festveranstaltung zum 25-jährigen Bestehen der Frauenselbsthilfe nach Krebs. Sie forderte jedoch, die „erlebte“ Kompetenz der Selbsthilfegruppen noch enger mit der „erlernten“ Kompetenz der Ärzte zu verquicken.

Krebs-Selbsthilfegruppen sind häufig die erste, wichtige Anlaufstelle für Krebspatienten nach der Akutbehandlung. Ihre Mitglieder können auf die speziellen praktischen und emotionalen Bedürfnisse von Krebskranken eingehen; das Gespräch unter Gleichbetroffenen nimmt Ängste und spendet Trost. Die Deutsche Krebshilfe hat den hohen Stellenwert der Krebs-Selbsthilfegruppen bereits früh erkannt und ihre Arbeit von Beginn an finanziell und ideell unterstützt. Gerd Nettekoven, Geschäftsführer der Organisation: „Die Deutsche Krebshilfe sieht die Förderung von Krebs-Selbsthilfeverbänden nach wie vor als eine ihrer vordringlichen Aufgaben an. Wir unterstützen seit 1977 zahlreiche Selbsthilfe-Organisationen und werden diesen Gruppen auch zukünftig einen hohen Stellenwert beimessen“.

Die Deutsche Krebshilfe hat die Selbsthilfe nach Krebs mit bisher insgesamt 36 Millionen Mark gefördert. Allein für den Bundesverband Frauenselbsthilfe nach Krebs stellte sie 23,8 Millionen Mark bereit. Zu den von ihr geförderten Krebs-Selbsthilfeorganisationen gehören außerdem die Deutsche Ileostomie-, Colostomie-, Urostomie-Vereinigung, kurz Deutsche ILCO, der Bundesverband der Kehlkopflosen, der Arbeitskreis der Pankreatektomierten (Menschen ohne Bauchspeicheldrüse), die Deutsche Leukämie- und Lymphom-Hilfe, die Bundesarbeitsgemeinschaft Prostatakrebs Selbsthilfe, der Bundesverband der Prostata Selbsthilfe sowie die Selbsthilfegruppen der Bayerischen Krebsgesellschaft.

Die Deutsche Krebshilfe unterstützt die Selbsthilfeverbände jedoch nicht nur finanziell, sondern sie kümmert sich auch um die Qualifizierung von Arbeitskräften in der psycho-sozialen Krebsnachsorge: Ziel ihres so genannten Multiplikatorenprogramms ist es, die verschiedenen regionalen Betreuungs- und Beratungsangebote für Krebspatienten optimal nutzbar zu machen und Selbsthilfegruppen professionell zu unterstützen. Die Dr. Mildred Scheel Akademie in Köln, eine Tochterorganisation der Deutschen Krebshilfe, ist eine Fort- und Weiterbildungsstätte für diejenigen, die täglich beruflich oder ehrenamtlich mit Krebskranken und ihren Anliegen konfrontiert sind. Dazu gehören vor allem auch Mitglieder von Selbsthilfegruppen.

Adressen von regionalen Krebsselbsthilfegruppen erhalten Betroffene oder ihre Angehörigen beim Informations- und Beratungsdienst der Deutschen Krebshilfe, Thomas-Mann-Straße 40, 53111 Bonn, Fax: 0228/7299011, E-Mail: info@krebshilfe.de, oder beim Bundesverband der Frauenselbsthilfe nach Krebs, B6; 10/11, 68159 Mannheim, Telefon: 0621/2 44 34, Fax: 0621/15 48 77, E-Mail: kontakt@frauenselbsthilfe.de.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Krebshilfe e.V. Thomas-Mann-Str. 40 53111 Bonn Telefon: 0228/729900 Telefax: 0228/7299011

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