"Pille danach" als Vehikel zur Stimmungsmache gegen den Arzneimittelversand
(Berlin) - Der Bundesrat hat sich im Gesundheitsausschuss zu der Änderung der Arzneimittelverschreibungsverordnung beraten. Konkret geht es um die Aufhebung der Rezeptpflicht für die sogenannte "Pille danach". Neben dem Verordnungsentwurf des Bundesgesundheitsministeriums haben einige Länder den Antrag eingebracht, die "Pille danach" nicht für den Versand freizugeben. Begründung: keine sofortige Verfügbarkeit und mangelnde Beratung
Der Bundesverband Deutscher Versandapotheken verwahrt sich gegen den unterschwelligen Vorwurf, eine versendende Apotheke berate nicht genügend. Das Gegenteil ist der Fall: Versandapotheken schneiden seit Jahren nicht schlechter ab, als die reine Vor-Ort-Apotheke. Das Argument der nicht sofortigen Verfügbarkeit im konkreten Fall des Notfallkontrazeptivums bei einem Bezug über den Versand läuft genauso ins Leere. Eine sehr zeitnahe Einnahme, wie es die medizinische Indikation vorsieht, ist bei Nicht-Bevorratung zu Hause in keinem Fall möglich.
"Es wird einmal mehr oder weniger geschickt suggeriert, dass die Apotheke vor Ort das alleinige Mittel der Wahl darstellt. Fakt ist, dass das Medikament vor Ort aber auch nicht unbedingt sofort erhältlich ist, weil es i.d.R. über den Großhandel bestellt werden muss. Hier wird einseitig zum Nachteil eines Vertriebsweges Stimmung gemacht, was aber den Patienten nicht dienlich ist," sagt Christian Buse, Vorsitzender des BVDVA. "Auf das Argument der angeblich mangelnden Beratung kann man gar nicht mehr ernsthaft eingehen, da spricht die Faktenlage für sich. Aber: Was spricht denn dagegen, dass sich Frauen nach eingehender Beratung mit einem Notfallkontrazeptivum über den Versandhandel bevorraten? Sollen sie im Notfall darauf hoffen, dass die Apotheke die Pille danach vorrätig hat?" Fragt Buse rhetorisch. Letztlich sieht der BVDVA in dieser Diskussion einen weiteren Versuch, den seit Jahren etablierten Arzneimittelversand an den Pranger zu stellen. Das zeige schon die Begrifflichkeit "Internetapotheke".
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Versandapotheken (BVDVA)
Pressestelle
Schiffbauerdamm 8, 10117 Berlin
Telefon: (030) 847 122 68 55, Fax: (030) 847 122 68 18
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- Deutsche Versandapotheken unterstützen das Bundesgesundheitsministerium: Kontaktlose Gratis-Abgabe der FFP2-Masken
- Digitale Angebote in der Gesundheitsversorgung wichtiger denn je / Arzneimittelversandhandel gewinnt mit der Pandemie an Bedeutung
- Arzneimittelversorgung: Deutschland agiert an den Menschen vorbei / Repräsentative Verbraucherumfrage "Monitor Online-Health 2019"