Piercing für Jugendliche verbieten
(Köln) - Der Berufverband der Kinder- und Jugendärzte hält Piercings und Tätowierungen für bedenklich und fordert daher ein gesetzliches Verbot dieser Eingriffe bei Minderjährigen.
Piercings und Tätowierungen können Entzündungen, Verletzungen und andere Komplikationen verursachen. Der Gesetzgeber sollte Minderjährige vor diesen Verletzungen der körperlichen Unversehrtheit und ihren oft nachhaltigen Folgen schützen, so Dr. Wolfram Hartmann, Präsident des BVKJ e. V..
Besonders gefährlich sind Piercings und Tätowierungen, wenn sie unter schlechten hygienischen Bedingungen ausgeführt werden, so Hartmann weiter. Dies ist etwa der Fall in Studios, die das Gesundheitsamt nicht regelmäßig prüft und auch bei ambulanten Studios, die abends in Discos und Clubs Piercings und Tätowierungen an Jugendlichen vornehmen.
Zudem lassen viele Eltern ihren Säuglingen Ohrlöcher stechen, zunehmend auch bei Jungen. Dr. Wolfram Hartmann: Auch hier sehen wir immer wieder ernsthafte Komplikationen: Die Ohrstecker wachsen ein, dies führt zu schmerzhaften, langwierigen Entzündungen. Als Kinder- und Jugendärzte raten wir daher davon ab, Säuglingen und Kleinkindern Ohrlöcher stechen zu lassen.
Quelle und Kontaktadresse:
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ)
Dr. Gunhild Kilian-Kornell, Pressesprecherin
Mielenforster Str. 2, 51069 Köln
Telefon: (0221) 689090, Telefax: (0221) 683204