Pressemitteilung | Deutscher Philologenverband e.V. (DPhV)

Philologenverband warnt Künast vor Schulkampf á la Hamburg / Meidinger fordert zehnjähriges Strukturreformmoratorium

(Berlin) - Der Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Heinz-Peter Meidinger, hat die Kandidatin der Grünen für das Bürgermeisteramt in Berlin, Renate Künast, davor gewarnt, in die Fußstapfen ihrer Parteikollegin Christa Goetsch in Hamburg zu treten und einen Schulkampf gegen das Gymnasium zu führen.

"Wer jetzt wie Frau Künast in Berlin nach einer gerade erfolgten Schulreform schon wieder Schularten wie das Gymnasium in Frage stellt, bereitet offen den nächsten Schulkampf vor. Das ist aber angesichts der realen Probleme an Berliner Schulen das schlechteste, was man tun kann. Die Schulen brauchen endlich die nötigen personellen und finanziellen Ressourcen sowie Zeit, um sich qualitätsorientiert fortzuentwickeln, und keine neue Verunsicherung! Wer die Axt an den Stamm des Gymnasiums legt, die einzige Schulart, die national und international das soziale Leistungsprinzip nie in Frage gestellt sondern erfolgreich verteidigt hat, wird in der Politik scheitern!", betonte der Bundesvorsitzende.

Meidinger erneuerte seine auch bundesweit erhobene Forderung, sich im Bildungsbereich in allen Bundesländern für 10 Jahre auf ein Strukturreform-Moratorium zu einigen, um Berechenbarkeit und Verlässlichkeit zu garantieren und den Schulen endlich die notwendige Zeit zu geben, die bereits begonnenen qualitätsorientierten inneren Schulreformen wie Umsetzung von Bildungsstandards sowie Verbesserung der Unterrichtsqualität und mehr Frühförderung erfolgreich abzuschließen.

Sympathie äußerte der DPhV-Vorsitzende dagegen für Künasts Überlegungen, wegen des Lehrermangels und der Abwanderung von Lehrkräften aus Berlin junge Pädagogen wieder zu verbeamten.

"Spätestens dann, wenn sich der Lehrermangel in den angrenzenden neuen Bundesländern in den nächsten Jahren massiv verstärken wird, wird Berlin endgültig auf dem Lehrerarbeitsmarkt beim Kampf um den besten Lehrernachwuchs nicht mehr konkurrieren können. Zudem würde das Land Berlin durch die Rückkehr zur Verbeamtung selbst bei Einführung eines Pensionslasten-Rücklagefonds beträchtliche Staatsgelder einsparen können!", sagte Meidinger.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Philologenverband e.V. im DBB Eva Hertzfeldt, Pressesprecherin Friedrichstr. 169-170, 10117 Berlin Telefon: (030) 40816781, Telefax: (030) 40816788

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