Philipp Freiherr von Boeselager wird 90 / Unermüdlicher Einsatz für Wald und Waldbesitz
(Berlin) - Zum 90. Geburtstag sprechen wir privaten und kommunalen Waldbesitzer unserem Ehrenvorsitzenden großen Dank und Anerkennung für den für Wald und Waldbesitz geleisteten Einsatz aus. Wir entbieten ihm den größten Respekt vor seinem Lebenswerk und dem langjährigen Engagement für unsere gemeinsame Sache. Wir verbinden diesen Dank mit den besten Wünschen für Gesundheit, Glück und Freude am Wald und der Familie, schrieb Michael Prinz zu Salm-Salm, Präsident der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände e.V. (AGDW) in seinem Gratulationsbrief.
Philipp Freiherr von Boeselager, Ehrenvorsitzender der AGDW, feiert am 6. September 2007 seinen 90. Geburtstag. Zwanzig Jahre lang, von 1968 bis 1988, war Boeselager Vorsitzender der AGDW, dem Bundesverband der privaten und kommunalen Waldbesitzer in Deutschland. Er hat sich auf herausragende Weise um die deutsche Forstwirtschaft verdient gemacht. Die Erhaltung und Stärkung des privaten und kommunalen Waldeigentums und die Selbstverwaltung des bäuerlichen Waldbesitzes waren dabei sein besonderes Anliegen.
Boeselager bekleidete eine Vielzahl hoher Ämter in der forstlichen Interessenvertretung. So führte er über Jahre den Vorsitz des Absatzfonds der deutschen Forstwirtschaft. Es ist u.a. sein Verdienst, dass heute dieser Holzabsatzfonds ein effizientes Marketing für Waldholz und alle übrigen Arten von Holzprodukten betreibt.
50 Jahre lang war er zweiter Vorsitzender des Waldbesitzerverbandes von Rheinland-Pfalz, der ihm 2005 die Ehrenmitgliedschaft verlieh. Er ist noch heute Vorsitzender des Waldbauvereins Ahrweiler, dem er bereits 1952 als Gründungsvorsitzender angehörte. Der Kreis Ahrweiler verlieh ihm u.a. deshalb 2005 die Ehrenbürgerschaft.
Während seines Engagements in den verschiedenen Gremien der Forstwirtschaft setzte er sich für die Stärkung der politischen und wirtschaftlichen Situation der Forstbetriebe ein. Ihm war es stets ein persönliches Anliegen, den Waldbesitz in seiner breiten Eigentumsstreuung zu bewahren. Daher bekennt er sich zu der Forderung nach Rückgabe der in Staatsbesitz befindlichen Waldflächen aus den Enteignungen der so genannten ´Bodenreform´ in der damals sowjetisch besetzten Zone zwischen 1945 und 1949.
Für seine vorbildlichen Leistungen wurde Boeselager mit der Verleihung des großen Verdienst-kreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland geehrt. Seine mutige und weitsichtige Forstpolitik, sein unermüdlicher Einsatz für die Gesunderhaltung der Wälder und für eine lebenswerte Umwelt wurden 1987 mit der Verleihung der Andreas-Hermes-Medaille des Deutschen Bauernverbandes gewürdigt. Außerdem wurde Boeselager 2003 der Offiziersgrad der Französischen Ehrenlegion als Anerkennung seiner Haltung zur Zeit des 3. Reiches und insbesondere in Zusammenhang mit dem deutschen Widerstand gegen Hitler, verliehen. Zusammen mit seinem älteren Bruder Georg spielte Boeselager eine zentrale Rolle bei dem gescheiterten Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944. Er ist einer der letzten noch lebenden Angehörige des militärischen Widerstandes.
Geboren wurde Philipp Freiherr von Boeselager 1917 auf der Wasserburg Heimerzheim, dem Stammsitz seiner Familie westlich von Bonn. Seine Schulzeit verbrachte er im Jesuiteninternat Aloisiuskolleg in Bad Godesberg. Nach seinem Abitur 1936 wurde er Berufsoffizier. Als Major und Ritterkreuzträger kehrte er 1945 aus dem Krieg zurück.
Nach dem Krieg studierte Boeselager Volkswirtschaft in Köln und absolvierte ein Forstpraktikum. Über Jahrzehnte führte er den Forstbetrieb der Familie in Kreuzberg an der Ahr, dessen Leitung er inzwischen an die nächste Generation übergeben hat.
Quelle und Kontaktadresse:
Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände e.V., Haus der Land- und Ernährungswirtschaft
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