Pharmaindustrie: Erhebliche Effekte auf alle Wirtschaftsbereiche
(Berlin) - Für jeden Erwerbstätigen in der Pharmaindustrie ist eine weitere Person in der übrigen Wirtschaft beschäftigt, so der aktuelle Wochenbericht des DIW Berlin 6/2005. Die Nachfrage nach Pharmazeutika wirkt sich auf Produktion und Beschäftigung in nahezu allen Wirtschaftsbereichen aus. Die staatliche Regulierung im Gesundheitsbereich muss diese hohen Ausstrahlungswirkungen der Pharmaindustrie mit berücksichtigen.
Die pharmazeutische Industrie erbringt mit rund 106.000 Beschäftigten gut neun Mrd. Euro bzw. 2,5 Prozent der Wertschöpfung des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland. Sie ist aber in stärkerem Maße an der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung und Beschäftigung beteiligt, als aus diesen Zahlen deutlich wird: Die Verflechtungsanalysen für die Pharmaindustrie mit der übrigen Wirtschaft zeigen, dass von den Aktivitäten des Pharmabereichs erhebliche indirekte Produktions- und Beschäftigungseffekte auf alle anderen Wirtschaftszweige ausgehen. Dies gilt besonders für hochwertige Dienstleistungsbereiche wie Forschungs- und Entwicklungsleistungen, Leasing, Dienstleistungen des Grundstücks- und Wohnungswesens, Dienstleistungen der Datenverarbeitung und Datenbanken. Staatliche Regulierung im Gesundheitsbereich wirkt sich insofern auch in anderen Wirtschaftsbereichen aus.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)
Königin-Luise-Str. 5, 14195 Berlin
Telefon: 030/89789-0, Telefax: 030/89789-200