Pharma Deutschland fordert von der neuen EU-Kommission Reformen für eine stabile und innovative Gesundheitsversorgung und bietet Zusammenarbeit an
(Berlin) - Die zweite EU-Kommission unter der Leitung von Ursula von der Leyen wurde heute offiziell vom Europäischen Parlament bestätigt und wird ihre Arbeit am 1. Dezember 2024 aufnehmen. Pharma Deutschland gratuliert der neuen EU-Kommission zu ihrem Amtsantritt und wünscht viel Erfolg bei den bevorstehenden Aufgaben. "Wir freuen uns über die Bestätigung der zweiten Kommission unter Ursula von der Leyen und blicken mit Spannung auf die nächsten Jahre. Jetzt besteht die Chance, wichtige Weichen für eine zukunftsfähige Pharma- und Gesundheitspolitik in Europa zu stellen", sagt Dorothee Brakmann, Hauptgeschäftsführerin von Pharma Deutschland. Ein besonderer Lackmustest für den neuen Gesundheitskommissar wird die Umsetzung des Critical Medicines Act sein. "Hier wird sich zeigen, ob die neue Kommission die richtigen Prioritäten setzt, um Europas Gesundheitsversorgung langfristig zu sichern, und auch Wirtschaftsfaktoren im Blick behält", betont Brakmann.
Bürokratische Hürden abbauen, Europa als Standort stärken
Pharma Deutschland mahnt im Rahmen des Critical Medicines Act entschlossene Maßnahmen an, um die Verlagerung der Arzneimittelproduktion in außereuropäische Länder nicht weiter zu befeuern. Besonders entscheidend sind dabei Initiativen zur Sicherstellung einer stabilen Versorgung. "Wir brauchen Anreize zur Produktion in Europa, um die langfristige Versorgungssicherheit zu garantieren", erklärt Brakmann.
EU-Pharmapaket und Medizinprodukteverordnung: Dringender Reformbedarf
Ein weiteres zentrales Thema der kommenden Legislaturperiode ist die Anpassung der europäischen Arzneimittelgesetzgebung im Rahmen des EU-Pharmapakets. Das Europäische Parlament hat zudem im Oktober mit klarer Mehrheit eine Reform der Medizinprodukteverordnung (MDR) gefordert. "Die neue Kommission steht vor der Aufgabe, umgehend ein regulatorisches Umfeld zu schaffen, das Innovation fördert und gleichzeitig die Arzneimittelversorgung in Europa sichert", erklärt Dorothee Brakmann. "Die Überarbeitung der MDR drängt. Sie ist der wesentliche Schritt, um sowohl die Patientensicherheit als auch die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Unternehmen zu stärken." Der Verband fordert eine effizientere und innovationsfreundlichere Gestaltung der Zulassungsverfahren für Medizinprodukte. Nur so können Versorgungslücken vermieden und Europas Rolle als führender Technologie- und Innovationsstandort gestärkt werden. Brakmann unterstreicht: "Die Reform muss innerhalb der ersten 100 Tage der neuen Amtsperiode auf den Weg gebracht werden. Unternehmen treffen bereits jetzt Entscheidungen darüber, ob sie ihre Produkte weiterhin am Markt halten können."
Im Hinblick auf die neuen EU-Kommissare betont Brakmann die entscheidende Rolle der Gesundheitspolitik: "Die Sicherstellung der öffentlichen Gesundheit muss weiterhin oberste Priorität für die EU haben, um eine Verschlechterung der Versorgungsqualität in Europa zu verhindern."
Pharma Deutschland signalisiert der neuen EU-Kommission volle Unterstützung für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Gesundheitspolitik. "Wir sind bereit, gemeinsam Lösungen zu erarbeiten, die sowohl den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten als auch den Unternehmen gerecht werden", schließt Brakmann.
Quelle und Kontaktadresse:
Pharma Deutschland e.V., Dorothee Brakmann, Hauptgeschäftsführer(in), Ubierstr. 71-73, 53173 Bonn, Telefon: 0228 957450, Fax: 0228 9574590
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