Pflichtpfand bedroht Arbeitsplätze und bringt keine spürbaren Verbesserungen für die Umwelt / BVE fordert unvoreingenommene und ergebnisoffene Behandlung des Prognos-Gutachtens
(Bonn)- Das im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit erstellte Prognos-Gutachten zur Abschätzung der wirtschaftlichen und ökologischen Folgen der Pfandpflicht auf bestimmte Getränkeverpackungen prognostiziert bis Ende 2004 Umsatzeinbußen von bis zu 1,2 Mio. Euro und den Verlust von bis zu 9.700 Arbeitsplätzen; der ökologische Nutzen des Pfandes wird als gering eingeschätzt.
Die Ernährungsindustrie fordert eine sorgfältige und ergebnisoffene Erörterung der Prognos-Studie auch und gerade im Hinblick auf Alternativen zur Pfandpflicht. Sie erwartet dazu eine unvoreingenommene kritische Auseinandersetzung mit den Studienergebnissen durch die Behörden und politischen Entscheider-Gremien.
Für die Ernährungsindustrie ist dies unabdingbar, zumal die prognostizierten negativen ökonomischen Entwicklungen die von der Pfandpflicht ab ersten Januar 2003 betroffenen Abfüllerbereiche bereits voll erfasst haben. So ist der bundesweite Getränkeabsatz im Einwegbereich drastisch eingebrochen und konnte auch durch eine große saisonale Zunahme im Mehrwegbereich nicht ausgeglichen werden. Die Folgen sind Kurzarbeit und Entlassungen. Knapp 1.000 Arbeitsplätze sind bisher verloren gegangen. Betriebsschließungen sind unvermeidlich.
Hinweise von anderer Seite, dass die Pfandpflicht eine große Zahl von neuen Arbeitsplätzen geschaffen habe, stimmen mit der Wirklichkeit in den Unternehmen nicht überein und werden durch die Erhebungen des Statistischen Bundesamtes widerlegt.
Der bereits im Vorfeld der Veröffentlichung der Studie unternommene Versuch, die Ergebnisse klein zu reden, führt zu nichts. Gefordert ist ein besonnenes Handeln der politischen Kräfte, um den gordischen Knoten "Pflichtpfand" zu durchtrennen.
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