Pflegestatistik: Pflegebedürftige und Angehörige vertrauen der Privaten Professionellen Pflege
(Berlin) - Die Veröffentlichung des Statistischen Bundesamts zur Pflegestatistik zeigt: Seit Beginn der statistischen Erhebung im Jahre 1999 ist die Nachfrage nach professioneller Pflege durch private Pflegeunternehmer stark gestiegen. Nach Ansicht des VDAB ist dies ein eindeutiges Zeichen dafür, dass Pflegebedürftige und ihre Angehörigen der Privaten Professionellen Pflege ein hohes Maß an Vertrauen und Wertschätzung entgegenbringen.
"Die Pflegestatistik zeigt einen klaren Trend: Seit 1999 haben sich im stationären Bereich die Anzahl der Betten von privaten Trägern verdoppelt. Zudem ist die Private Professionelle Pflege mit 64 Prozent die tragende Säule der ambulanten Versorgung. Diese Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache. Private Pflegeunternehmen sind wirtschaftlich erfolgreich und haben den Mut in diesem stark reglementierten Markt zu investieren. Dass die Angebote steigen ist in erster Linie Folge einer steigenden Nachfrage durch Pflegebedürftige und ihrer Angehörigen. Damit erkennen sie die Leistungen der Privaten Professionellen Pflege an und zeigen ihr Vertrauen. Die privaten Pflegeunternehmer sollten sich ihrerseits darauf verlassen können, dass ihre Leistungen in Politik und Öffentlichkeit wertgeschätzt werden. Zudem sollten ihnen die gleichen Rechte zustehen, wie Einrichtungen der gemeinnützigen Wohlfahrtspflege", so Thomas Knieling, Bundesgeschäftsführer des VDAB.
Die Pflegeeinrichtungen müssten sich darauf verlassen können, dass diejenigen, die professionelle Pflegeleistungen erbringen, gleich behandelt werden. Dies sei bislang allerdings nicht der Fall. "Einrichtungen der Wohlfahrt bekommen seit Jahr und Tag Privilegien zugesprochen, als seien sie es allein, die gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen. Dass dies nicht der Fall ist, zeigen die Zahlen eindeutig", so Knieling.
Neben gleichen Rahmenbedingungen für private Einrichtungen müsste auch nachhaltig sichergestellt werden, dass sich die Bedingungen insgesamt verbessern. "Zum Beispiel sollten die Vergütungen für professionelle Pflegeleistungen wirtschaftlich nachhaltig gestaltet sein. Betrachtet man beispielsweise die Vergütung im vollstationären Bereich, so ist diese nur um acht Euro auf 46,51 Euro pro Tag und Person seit 1999 gestiegen. Die Schlussfolgerung ist leicht, dass das nicht im Verhältnis zu parallel anfallenden Kostensteigerungen steht", so Knieling.
Ein weiterer Aspekt aus der Pflegestatistik müsse zudem verstärkt in die öffentliche Diskussion: Die offenbar sehr hohe Attraktivität, die der Altenpflegeberuf bei Auszubildenden und Umschülern genießt. Eine steigende Anzahl im ambulanten wie im stationären Bereich will in diesen Beruf. "Diese Tatsache sollte ein eindeutiges Zeichen für die Bundesregierung sein, von ihren abenteuerlichen Plänen einer generalistische Pflegeausbildung abzusehen und so den offensichtlichen Zustrom in die Profession nicht fahrlässig zu kappen. Dass es einen Bedarf für einen spezialisierten Altenpflegeberuf gibt, daran sollte es nach Blick auf die Zahlen der Pflegestatistik keine Zweifel geben", so Knieling.
Der VDAB ist einer der größten privaten Trägerverbände Deutschlands. Er versteht sich als bundesweiter Interessenverband für private, professionelle Pflegeeinrichtungen.
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