Pressemitteilung | Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe e.V. (VDAB) - Bundesgeschäftsstelle und Landesverband Nordrhein-Westfalen

Pflegereform mit finanzieller Kosmetik statt zukunftsweisendem Konzept

(Essen) - Für den Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe e.V. (VDAB) ist auch in 2012 politisch kein Jahr der Pflege in Sicht. Die von der Koalition in den Eckpunkten zur Pflegeversicherungsreform vorgesehenen Änderungen der Pflegeversicherung geben keine Antwort auf die zentralen Herausforderungen der Pflegebranche.

"Anspruch einer echten Pflegereform muss sein, dass jeder in Zukunft die Pflege erhält, die er braucht!" so Stephan Baumann, Bundesvorstandsvorsitzender des VDAB. "Bei den von der Koalition angekündigten Änderungen vermissen wir konkrete Konzepte zur Lösung der zentralen Herausforderungen der Pflege." Denn Pflege ist vom demografischen Wandel in doppelter Hinsicht betroffen: Einerseits nimmt die Zahl der Pflegebedürftigen ständig zu, andererseits ist der Fachkräftemangel in allen Bereichen der Pflege angekommen. Trotzdem soll offensichtlich alles beim Alten bleiben. Es fehlen sowohl Lösungsansätze für den Fachkräftemangel und Bürokratieabbau, wie auch Vorschläge zur Verbesserung der finanziellen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für professionelle Pflege. "Ein zukunftsweisendes Konzept setzt eine echte Strukturreform der Pflegeversicherung voraus, die nun auf die nächste Regierung verschoben wird", sagt Stephan Baumann. "Die aktuellen Reformansätze begnügen sich mit punktueller Subventionierung der Betreuung von Demenzkranken, um sich aus der Reform des Pflegebedürftigkeitsbegriffs vorerst herauszukaufen. Damit geht wertvolle Zeit verloren, die weder Pflegeanbieter noch Pflegebedürftige haben."

Der VDAB ist einer der größten privaten Trägerverbände Deutschlands. Er versteht sich als bundesweiter Interessenverband für private, professionelle Pflegeeinrichtungen.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe e.V. (VDAB) Pressestelle Im Teelbruch 132, 45219 Essen Telefon: (02054) 9578-0, Telefax: (02054) 9578-40

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