Pressemitteilung | Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) - Bundesgeschäftsstelle

Pflegereform: "Damit gerät die Hälfte der Pflegelandschaft im Saarland ins Wackeln" / bpa fordert Berücksichtigung des Unternehmertums in der Pflegereform

(Saarland/Berlin) - Die Hälfte der saarländischen Pflegelandschaft setzt große Erwartungen in die Landesregierung. Im Rahmen der aktuellen Pflegereform müssten die Bedürfnisse der privaten Betreiber von Pflegediensten und Heimen berücksichtigt werden, fordert der Landesvorsitzende des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa ) Volker Schmidt. "Wenn wir langfristig sichere und attraktive Jobs bieten und gleichzeitig verlässliche pflegerische Angebote für Pflegebedürftige und deren Familien sicherstellen sollen, dann müssen wir unsere Unternehmen gewissenhaft führen können. Dazu gehört eben auch, Gewinne zu erwirtschaften, um mit Rücklagen und Investitionen für die Zukunft gerüstet zu sein", sagte Schmidt nach seiner Wiederwahl durch die Mitgliederversammlung der bpa-Landesgruppe. In den letzten Monaten sei doch mehr als deutlich geworden, dass sich die Pflege immer wieder neuen Herausforderungen zu stellen habe.

Neben höheren Löhnen und Gehältern müsse künftig auch ein entsprechender Zuschlag für Wagnis und Risiko vorgesehen werden.

Bisher fehlt jedes Signal der Kostenträger, unter den neuen Bedingungen der Pflegereform neben tariflichen Gehältern auch die unternehmerischen Anforderungen adäquat in die Entgeltvereinbarung einzubeziehen.

Damit sei es für die Unternehmen kaum möglich, künftige Risiken angemessen abzudecken. "Private Dienste und Heime versorgen im Saarland in etwa jeden zweiten Pflegebedürftigen. Und diese Unternehmen erleben gerade, dass zwar an der Lohnschraube gedreht wird, die langfristige unternehmerische Planung damit aber nahezu unmöglich wird. Damit gerät die Hälfte der Pflegelandschaft im Saarland ins Wackeln", so Schmidt.

Sein Appell geht vor allem an die Landesregierung und die Bundestagsabgeordneten aus dem Saarland. "Lassen Sie uns diese Pflegereform gemeinsam zu einem Erfolg machen, indem die gute Arbeit der Pflegenden ebenso honoriert wird wie das große unternehmerische Engagement der Betreiberinnen und Betreiber."

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) bildet mit mehr als 12.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon über 150 im Saarland) die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe sowie der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind systemrelevanter Teil der Daseinsvorsorge. Als gutes Beispiel für Public-private-Partnership tragen die Mitglieder des bpa die Verantwortung für rund 365.000 Arbeitsplätze und circa 27.000 Ausbildungsplätze (siehe www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Die Investitionen in die soziale Infrastruktur liegen bei etwa 29 Milliarden Euro.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) Pressestelle Friedrichstr. 148, 10117 Berlin Telefon: (030) 30878860, Fax: (030) 30878889

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