Pressemitteilung | Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) - Landesgeschäftsstelle Schleswig-Holstein (bpa)

Pflegepolitscher Salon zur Bundestagswahl: "Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser"

Pflegepolitscher Salon zur Bundestagswahl: "Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser"/bpa und pflegende Angehörige fordern mehr Zutrauen in die Pflege und weniger Bürokratie

(Kiel) - Die Pflege in Schleswig-Holstein darf nicht weiter einfach nur verwaltet werden, sondern muss endlich zukunftsfest gestaltet werden. Das zeigte deutlich der gemeinsam vom Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) und dem Verein "wir pflegen e.V." angebotene pflegepolitische Salon mit Bundestagskandidatinnen und -kandidaten sowie Fachleuten aus der Pflege. "Die Situation der pflegenden An- und Zugehörigen, sowohl von Älteren als auch von Jugendlichen oder Kindern ist nicht nur in Schleswig-Holstein prekär", sagte der bpa-Landesvorsitzende Mathias Steinbuck.

Die Fachkräftegewinnung im In- und Ausland, eine auskömmliche Finanzierung, die Pflege als Wirtschaftsfaktor, aber auch die Situation der pflegenden Angehörigen standen im Mittelpunkt der Diskussion. Nicole Knudsen von "wir pflegen e.V." wies auf die enorme wirtschaftliche Bedeutung der pflegenden Angehörigen hin. "Immerhin werden 8 von 10 Pflegebedürftigen von ihren Angehörigen gepflegt. Häufig ohne jegliche Unterstützung, weil ambulante Dienste, Tagespflegen oder stationäre Einrichtungen aufgrund des Fachkräftemangels und der hohen Kosten eine Versorgung einstellen müssen. Insbesondere im ländlichen Raum spricht man schon von Pflegetriage."

Deutlich wurde in den Gesprächen zwischen Politik und Pflegepraxis auch, dass unnötige Bürokratie Zeit frisst und das Fachkräfteproblem verschärft. Die Ansätze oder Konzepte zur Weitentwicklung unterscheiden sich bei den Parteien allerdings deutlich. "Wir müssen uns endlich ernsthaft darum bemühen, bei den unnötigen oder doppelten Vorgaben zur Pflege systematisch Frühjahrsputz zu machen und zu entrümpeln", so Steinbuck. Der tägliche Wahnsinn mit Antragsverfahren, Genehmigungen, Begutachtungen, Kontrollen und damit verbundene Verzögerungen sowohl in der Bearbeitung als auch in der Bewilligung müsse ein Ende haben.

Die rund 750 Mitgliedseinrichtungen des bpa in Schleswig-Holstein werden deshalb künftig den täglichen bürokratischen Aufwand erfassen. Die Ergebnisse und konkrete Vorschläge zu Veränderungen werden dann erneut mit der Politik und der Selbstverwaltung in einem nächsten pflegepolitischen Salon diskutiert.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) - Landesgeschäftsstelle Schleswig-Holstein (bpa), Kay Oldörp, Landesgeschäftsführer(in) Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Hopfenstr. 65, 24103 Kiel, Telefon: 0431 669 470 60

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