Pflegenoten à la GKV-Spitzenverband - nicht verbessert, sondern unverbesserlich
(Berlin) - Der GKV-Spitzenverband hat seine Vorstellungen zur Weiterentwicklung der Transparenzvereinbarung für die stationäre Pflege veröffentlicht. Zentraler Punkt ist die Einführung von Kernkriterien zur Verschlechterung der Pflegenoten.
Dazu erklärt Stephan Baumann, Bundesvorsitzender des Verbandes Deutscher Alten- und Behindertenhilfe (VDAB): "Es ist schon erstaunlich, mit welcher Beharrlichkeit sich der GKV-Spitzenverband weigert, die Feststellungen aller Wissenschaftler zur Kenntnis zu nehmen, die sich mit dem aktuellen Prüfsystem beschäftigt haben. Diese Feststellungen sind eindeutig: Die Pflegenoten messen nicht das, was sie von Gesetzes wegen sollen und bieten den Pflegebedürftigen keine verlässliche Entscheidungsgrundlage für oder gegen eine bestimmte Einrichtung. Sowohl die Kriterien als auch die Methodik zur Ermittlung der Pflegenoten sind dafür untauglich. Der GKV-Spitzenverband ignoriert diese Tatsachen in seinen Vorschlägen komplett. Er setzt auf die Einführung von sog. Kernkriterien und auf eine damit verbundene Abwertung der Pflegenoten. Dem GKV-Spitzenverband geht es also nur um eine mathematische Kosmetik zur Fortführung eines maroden Notensystems, statt um eine echte Entscheidungshilfe für Pflegebedürftige."
Der VDAB hat bereits vor neun Monaten mit dem Abschlussbericht der Bonato-Kommission eine schlüssige Alternative zur Darstellung der Ergebnisqualität vorgestellt.
"Wir appellieren an den GKV-Spitzenverband, sich endlich dem überfälligen Systemwechsel in der Pflegetransparenz zu öffnen. Pflegeeinrichtungen und ihre Mitarbeiter verdienen es, am Pflegeergebnis statt am Bürokratieerfolg gemessen zu werden. Dies ist nicht nur eine Frage der Fairness, sondern auch ein Zeichen der Wertschätzung für professionell Pflegende", resümiert Stephan Baumann.
Der VDAB ist einer der größten privaten Trägerverbände Deutschlands. Er versteht sich als bundesweiter Interessenverband für private, professionelle Pflegeeinrichtungen.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe e.V. (VDAB), Hauptstadtbüro
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