Pflege in Bayern: Neue Regeln verfehlen das Ziel – Heimsterben geht weiter
(Berlin) - Der Arbeitgeberverband Pflege (AGVP) kritisiert die neuen Regelungen für Pflegeeinrichtungen in Bayern als unzureichend. Der Verband fordert mutigere Schritte, um mehr Pflegebedürftige besser zu versorgen.
Dazu erklärt AGVP-Präsident Thomas Greiner: „Mit der neuen Pflege-Verordnung hat Bayern eine große Chance vertan, die Versorgung in der Altenpflege endlich zu sichern. Das ist besonders bitter, weil der demografische Wandel die Altenpflege in Bayern noch früher und härter treffen wird als andere Bundesländer. Doch der Freistaat versucht, mit Trippelschritten dem Heimsterben zu entkommen, anstatt die Siebenmeilenstiefel überzustülpen, um die Versorgungskrise endlich hinter sich zu lassen.
Es ist richtig, die unwissenschaftliche Fachkraftquote hinter sich zu lassen. Aber wenn die neuen Schlüssel fast genauso unflexibel sind, hilft das nichts und verhindert weiteren Fortschritt. Pflegeeinrichtungen bleiben gezwungen, ihren Personaleinsatz an rechtlichen Anforderungen, statt an den Bedürfnissen von Pflegebedürftigen auszurichten. Auch bei den baulichen Vorgaben bleiben die Änderungen hinter dem Notwendigen zurück: Flexibilität muss zukünftig oberste Priorität haben, statt Einzelvorgaben wie verpflichtendem WLAN bis 2030 zu machen, die vom technologischen Fortschritt überholt werden.
Wer in den nächsten Jahren endlose Wartelisten und massenhafte Heimschließungen verhindern will, muss bedarfsgerechte Pflege und eine echte Angebotsvielfalt ermöglichen. Bayern braucht eine Vertrauenskultur, die Pflegeunternehmen stärkt – sonst bleibt die Altenpflege auf der Strecke, während Pflegebedürftige dringend auf Hilfe angewiesen sind.“
Quelle und Kontaktadresse:
Arbeitgeberverband Pflege e.V. (AGVP), Andrea Renatus, Geschäftsstellenleiter(in) Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Reinhardtstr. 3, 10117 Berlin, Telefon: 030 6780637-0