Pressemitteilung | Die Verbraucher Initiative e.V.

Pflege: Am liebsten zu Hause

(Berlin) - Mehr als 80 Prozent der Pflegebedürftigen in Deutschland werden zu Hause versorgt, vor allem von Angehörigen. Um die Pflege an den Bedarf anzupassen und Pflegepersonen zu entlasten, können Leistungen aus der Pflegeversicherung miteinander kombiniert werden. Die VERBRAUCHER INITIATIVE gibt einen Überblick.

Übernehmen Angehörige die Versorgung, steht Pflegegeld zur Verfügung. Ein ambulanter Pflege- oder Betreuungsdienst wird über Pflegesachleistungen abgerechnet. Außerdem kann Tages- oder Nachtpflege in Anspruch genommen werden, hierbei werden die Pflegebedürftigen tagsüber oder nachts in Pflegeeinrichtungen betreut. Die Höhe der genannten Leistungen richtet sich nach dem Pflegegrad. Zusätzlich gibt es den Entlastungsbetrag, der für Angebote zur Unterstützung im Alltag aufgewendet werden kann. Dazu gehören u. a. Betreuungsangebote und Hilfen. Er beträgt unabhängig vom Pflegegrad 125 Euro pro Monat.

"Wird Pflege notwendig, gibt es eine Menge zu organisieren. Überlegen Sie genau, wobei Sie Unterstützung benötigen. Besprechen Sie mit Ihren Angehörigen, in welchem Umfang sie helfen können und was professionelle Pflegekräfte oder andere Helfer übernehmen sollen", rät Alexandra Borchard-Becker von der VERBRAUCHER INITIATIVE.

Pflegedienst und Pflegegeld können beispielsweise kombiniert werden, wenn die Leistungen für einen Pflegedienst nicht voll ausgeschöpft werden. Der verbleibende prozentuale Anteil kann auf das Pflegegeld übertragen werden. Wurden Pflegesachleistungen nicht vollständig verbraucht, können alternativ bis zu 40 Prozent davon verwendet werden, um Angebote zur Unterstützung im Alltag zu finanzieren. Auch die Kombination von Pflege- oder Betreuungsdienst und Tages- oder Nachtpflege ist möglich. Die Leistungen für Tages- oder Nachtpflege werden nicht mit anderen Leistungen verrechnet.

"Nutzen Sie die Pflegeberatung, um zu klären, welche Kombinationen von Leistungen in Ihrem Fall möglich und sinnvoll sind", empfiehlt die Fachreferentin. Neben Pflegekassen führen Pflegestützpunkte, Kommunen und Wohlfahrtsverbände Pflegeberatungen durch. Adressen gibt es beispielsweise beim Zentrum für Qualität in der Pflege.

Mehr Informationen zu Pflegeleistungen für die Pflege zu Hause und in einer Einrichtung bietet das neue Themenheft "Pflege organisieren" der VERBRAUCHER INITIATIVE. Die 16-seitige Broschüre kann für 2,00 Euro (zzgl. Versand) unter www.verbraucher.com bestellt oder heruntergeladen werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Die Verbraucher Initiative e.V. Pressestelle Wollankstr. 134, 13187 Berlin Telefon: (030) 5360733, Fax: (030) 53607345

(jg)

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