Pressemitteilung | IG Metall - Industriegewerkschaft Metall

Peters: Europäische Zentralbank sollte die Zinsen senken

(Frankfurt/Main) - Die IG Metall hat die Europäische Zentralbank zu Zinssenkungen aufgefordert. Nach Auffassung des 2. Vorsitzenden der IG Metall, Jürgen Peters, müssen alle wirtschafts- und finanzpolitischen Möglichkeiten zur Förderung eines stabilen und dauerhaften Wirtschaftswachstums genutzt werden. Vor dem Hintergrund der sich abschwächenden Wachstumsraten komme es dabei vor allem auf die Europäische Zentralbank an. "Die Europäische Zentralbank muss ihre Geldpolitik lockern, die Zinsen senken und so Anreize für die Binnennachfrage geben", sagte Peters am Dienstag in Frankfurt. Entsprechende Beschlüsse sollte die Europäische Zentralbank auf ihrer am Donnerstag anstehenden Sitzung fassen.

Die Bedingungen für eine umfassende Wachstums- und Beschäftigungsoffensive bezeichnete Peters als günstig. Die Lohnpolitik habe durch Tarifvereinbarungen mit längeren Laufzeiten bereits ihren Beitrag für weiteres wirtschaftliches Wachstum geleistet. Gleichzeitig gingen von der Kostenseite keine Inflationsgefahren aus. Dazu hätten insbesondere die gesunkenen Ölpreise und der wieder erstarkte Euro beigetragen. Der Konjunkturabschwung in den USA und der nicht mehr so stark wachsende Export führten andererseits aber zu einem abgeschwächten Nachfragewachstum. "Gefährdet ist also nicht die Preisstabilität. Gefährdet sind vielmehr Wachstum und Beschäftigung", sagte Peters.

Da Zinssenkungen sich meist erst mit einer mehrmonatigen Verzögerung auswirkten, müsse die Europäische Zentralbank jetzt handeln. Nur so ließen sich Beschäftigungseffekte erzielen, die noch in diesem Jahr den Arbeitsmarkt beleben. Diese Chance dürfe durch die Europäische Zentralbank nicht kaputt gemacht werden. Peters: "Die Politik der Europäischen Zentralbank muss glaubwürdig sein - allerdings nicht nur einseitig gegenüber den Finanzmärkten. Wer in Phasen ruhiger Lohnkostenentwicklung nicht mit geldpolitischen Lockerungen reagiert, verliert gegenüber den Tarifparteien an Glaubwürdigkeit."

Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Metall (IGM) Lyoner Str. 32 60528 Frankfurt Telefon: 069/66930 Telefax: 069/66932843

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