Pressemitteilung | Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)

Personalzusatzkosten um 2 Prozent gestiegen

(Köln) - Die Personalzusatzkosten im westdeutschen Produzierenden Gewerbe sind im Jahr 2001 je Arbeitnehmer um 2 Prozent auf 21.940 Euro gestiegen. Löhne und Gehälter erhöhten sich allerdings um 2,2 Prozent auf 27.025 Euro pro Kopf, so dass die Zusatzkostenquote gegenüber dem Vorjahr um 0,1 Prozentpunkte auf 81,2 Prozent sank. Von einem nachhaltigen Kostenabbau kann jedoch nicht die Rede sein – seit dem bisherigen Rekord von exakt 82,0 Prozent im Jahr 1996 ist die Zusatzkostenquote nicht einmal um 1 Punkt gefallen. Dass im vergangenen Jahr überhaupt ein Rückgang möglich war, ist in erster Linie dem niedrigeren Krankenstand im Produzierenden Gewerbe zu verdanken, der die Entgeltfortzahlung an kranke Mitarbeiter je 100 Euro Direktentgelt um 20 Cent auf 3,20 Euro zurückgehen ließ.

Bei den Sozialversicherungsbeiträgen wurden die Betriebe dagegen nur um 0,1 Punkte entlastet, denn den geringfügig gesunkenen Arbeitgeberbeiträgen zur Rentenversicherung standen höhere Zahlungen an die Krankenkassen gegenüber. In Ostdeutschland sorgte vor allem die Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze in der Krankenversicherung auf Westniveau dafür, dass die Personalzusatzkostenquote in der Industrie um 0,1 Punkte auf 68,3 Prozent kletterte. Mit 12.855 Euro je Beschäftigten kamen die sozialen Extras die Betriebe dennoch deutlich billiger als die Unternehmen im Westen.

Im Jahr 2002 dürfte die Zusatzkostenquote in Ost wie West voraussichtlich um 0,2 bis 0,3 Prozentpunkte zulegen. Denn die kräftig steigenden Beitragssätze in der Krankenversicherung treiben auch die gesetzlichen Sozialleistungen der Arbeitgeber in die Höhe.

Quelle und Kontaktadresse:
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) Gustav-Heinemann-Ufer 84-88 50968 Köln Telefon: 0221/49811 Telefax: 0221/4981592

NEWS TEILEN: