Pressemitteilung | k.A.

Personalie: Prof. Dr. med. Dietrich H. W. Grönemeyer seit Juni im DGVP-Beirat

(Heppenheim) - Professor Grönemeyer, Inhaber des Lehrstuhls für Radiologie und MikroTherapie der Universität Witten/Herdecke und Professor an der Georgetown University Washington D.C., setzt sich seit langem für mehr Mitspracherechte von Patientinnen und Patienten ein sowie für die Rückbesinnung auf eine ernstgemeinte "sprechende" und "hörende" Medizin: "Im Mittelpunkt des medizinischen Handelns stehen doch die Patienten. Entscheidend für den Therapieerfolg ist aber das Vertrauen zwischen Patient und Arzt. Dieses aufzubauen braucht Zeit. Genau diese Zeit muss von den Patientinnen und Patienten eingefordert und von den Krankenkassen als wesentlicher Bestandteil des therapeutischen Prozesses besonders honoriert werden."

In den letzten Jahren hat der Bochumer Radiologe und Mikrotherapeut immer wieder engagiert Stellung bezogen zu verschiedenen Aspekten der Gesundheitsreform. Eine Gesundheitsreform werde dann nur gelingen, "wenn wir von der elenden Kostendebatte wegkommen und endlich der Nutzen und die Inhalte wieder im Vordergrund stehen, insbesondere unter dem Aspekt einer patientenorientierten liebevollen Medizin ", so Dietrich Grönemeyer.

"Die Möglichkeiten der modernen Medizin, von innovativer Diagnostik und ambulanten Therapieverfahren, müssen viel schneller und intensiver eingesetzt werden", fordert Professor Grönemeyer: "Schon heute einsetzbare schonende, ambulante Diagnose- und Therapieverfahren sollten allen Patienten so schnell wie möglich zugute kommen, nicht nur den Privatpatienten." Unter dem Motto "so viel wie nötig, so wenig wie möglich" sollte ein Bewusstsein dafür entwickelt werden, dass der menschliche Körper ein höchst empfindsames ökologisches System sei, in das so sanft und schonend eingegriffen werden solle wie irgend möglich. "Letztlich geht es für uns alle um Lebensqualität. Diese zu erhalten oder wieder aufzubauen sollte entschiedenes Anliegen der Medizin sein. Dies bedeutet allerdings auch ein größeres Augenmerk auf alle Aspekte der Prävention."

Eine weitere Kernaussage von Dietrich Grönemeyer: "Es gibt keine Kostenexplosion im Gesundheitswesen! Dies ist ein zentrales Ergebnis des Gutachtens des Deutschen Instituts für Wirtschaftsförderung Berlin, das im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie erarbeitet wurde." Die "Explosion" des Beitragssatzes in der gesetzlichen Krankenversicherung ergibt sich vielmehr aus den mangelnden Beiträgen, den Defiziten auf der Einnahmeseite (Zunahme von Arbeitslosen, Frührentnern etc.), so das Fazit des DIW-Gutachtens.

"Interessant ist, dass die Ausgaben für das Gesundheitswesen laut dieser Studie seit 1975 mit 13,1 % des Bruttoinlandsproduktes in etwa konstant geblieben sind, obwohl seit Jahren eine Reihe von versicherungsfremden Leistungen enthalten sind, wie beispielsweise das Mutterschaftsgeld, Krankengeld oder Sterbegeld", betont Professor Grönemeyer.

"Wenn wir aber Defizite auf der Einnahmeseite haben, gerade durch weggefallene Beiträge von Arbeitslosen, ist es höchste Zeit, innovative Konzepte zur Schaffung von Arbeitsplätzen vorzulegen. Also nicht etwa sparen, wie die Gutachter fordern. Sondern ganz im Gegenteil: Im Gesundheitswesen gibt es eine Fülle von bisher nicht ausgeloteten Beschäftigungsmöglichkeiten, die realisiert werden sollten. Entscheidend dabei wird sein, dass wir das Gesundheitswesen als Teilbereich der Gesundheitswirtschaft betrachten und die hier vorhandenen gigantischen Wachstumspotentiale nutzen", fordert der Gesundheitsexperte Dietrich Grönemeyer, dessen Werk "Med. in Deutschland - Standort mit Zukunft" kürzlich in der zweiten Auflage im ABW-Wissenschaftsverlag Berlin erschienen ist.

Dem Beirat der DGVP gehören namhafte Persönlichkeiten aus Medizin, Gesundheitsökonomie, Krankenversicherungswesen, Informationswissenschaft und Publizistik an. Er sieht seine Aufgabe darin, den Vorstand der Patienten- und Versichertenvertretung zu beraten und die Arbeit der DGVP unterstützend zu begleiten.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Gesellschaft für Versicherte und Patienten e.V. (DGVP) Postfach 12 41 64630 Heppenheim Telefon: 06252/910744 Telefax: 06252/910745

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