Personalie: Olga Kitowa erhält DJV-Preis der Pressefreiheit
(Wiesbaden) - Es ist schön zu wissen, dass so viele Kollegen in Deutschland zu mir halten. Mit diesen Worten dankte die russische Journalistin Olga Kitowa am 10. November den 400 Delegierten und Gästen des DJV-Verbandstages für den Preis der Pressefreiheit. Die mit 7.500 Euro dotierte Auszeichnung erhielt sie für ihr mutiges Eintreten für kritische und objektive Berichterstattung. Vom ARD-Studio Moskau aus war sie der Feierstunde im Wiesbadener Festzelt zugeschaltet. Es ist ein Indiz für die Situation der Pressefreiheit in Russland, so DJV-Bundesvorsitzender Rolf Lautenbach, dass unsere Preisträgerin nicht persönlich in Wiesbaden erscheinen durfte. Der DJV hatte sich im Vorfeld intensiv um die Ausreisegenehmigung für Olga Kitowa bemüht. Lautenbach hob in seiner Ansprache das journalistische Engagement der Preisträgerin hervor. Zugleich kritisierte er die Spitzengespräche zwischen Bundeskanzler Schröder und Präsident Putin: Menschenrechte und Preissfreiheit spielen da scheinbar keien Rolle.
Ähnlich äußerte sich Freimut Duve, Medienbeauftragter der OSZE, in seiner Laudatio auf Olga Kitwoa: Wie sich Demokratie, Freiheit und Menschenrechte in Russland entwickeln, interessiert auf europäischer Ebene niemanden mehr. Um so wichtiger sei das Eintreten des DJV für Olga Kitowa. Journalisten müssen über die Wirklichkeit in Russland berichten, müssen zeigen, wie es um die Freiheit der Presse und ihrer Kollegen bestellt ist. Olga Kitowa braucht uns, damit sie nicht weiter Repressionen ausgesetzt ist.
Mit standing ovations applaudierten die Journalisten im Wiesbadener Festzelt minutenlang der russischen Kollegin. Danke, ich danke euch sehr, sagte die sichtlich gerührte Preisträgerin.
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