Pressemitteilung | Verband des Kfz-Gewerbes Baden-Württemberg e.V.

Personalie: Hauptgeschäftsführer Peter Flemming geht in den Ruhestand / Flemming - Motor des Fortschritts im baden-württembergischen Kfz-Gewerbe

(Stuttgart) - Peter Flemming (65), Hauptgeschäftsführer des Verbandes des Kraftfahrzeuggewerbes Baden-Württemberg, geht zum Monatsende in den Ruhestand. Fast 30 Jahre managte er die Arbeit des Verbandes für derzeit rund 4.500 Mitgliedsbetriebe mit 54.000 Beschäftigten sowie zusätzlich 9.400 Auszubildenden in 26 Innungen. "Er war der Motor unserer Verbandsarbeit", charakterisiert Dr. Harry Brambach, der Präsident des baden-württembergischen Kraftfahrzeuggewerbes Flemmings Arbeit. "…und zwar einer mit gewaltiger Durchzugskraft", ergänzt Robert Rademacher, Präsident des Zentralverbandes Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK).

Peter Flemming, 1945 in der sowjetischen Zone geboren, bis zum 15. Lebensjahr in der damaligen DDR aufgewachsen, vor dem Mauerbau mit der Familie in den Westen geflohen, wurde in jungen Jahren Hauptmann bei der Bundeswehr. Bis hierhin spielte das Kraftfahrzeuggewerbe in der Vita keine Rolle. Seine Vita fürs Kraftfahrzeuggewerbe aber schon: Die Langsamkeit des Seins zu entdecken, war seine Sache eher nicht, als er 1981 den Posten eines IHK-Geschäftsführers in Koblenz gegen die Lebensaufgabe des Hauptgeschäftsführers des baden-württembergischen Kraftfahrzeug- und Tankstellengewerbes tauschte: Der Auftritt war dynamisch, zuweilen militärisch zackig - der Mann hatte durchaus seine Kanten, wie sich die Weggefährten erinnern.

Ein "Weichei" mag er nicht sein, das gibt Peter Flemming in kleiner Runde zu. Mit "geht nicht", hat er auch stets so seine Probleme, wenn er etwas für gut und richtig ansieht. Präsident Dr. Harry Brambach sieht das gelassen: "Ecken und Kanten sind die Voraussetzung dafür, ein Typ zu sein, und wir rufen doch immer nach den unverwechselbaren Typen. Wer Leistung bringt, kann sich auch mal etwas leisten."

Bei Peter Flemming war es vor allem Dauerleistung: 1981 zu 2010, das war im Kraftfahrzeuggewerbe eine Zeit des gewaltigen Wandels, technisch vom Golf I zum Golf VI, um es am Beispiel Auto zu beschreiben - oder, um in Berufsbildern zu sprechen, vom Kraftfahrzeugmechaniker und Schmiermaxen zum Kraftfahrzeugmechantroniker. In vorderster Linie bei der Reform des Berufsbildes: Peter Flemming.

Die Einführung der Abgassonderuntersuchung (ASU) 1985 hat er mit angeschoben, das Versorgungswerk des Verbandes gegründet, die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit vorangetrieben, das Gebrauchtwagen-Vertrauenssiegel gestaltet, und dass alle Badener und Württemberger seit 1993 im gemeinsamen Verband des Kraftfahrzeuggewerbes Baden-Württemberg vereint sind, ist maßgeblich seinem diplomatischen Geschick zu verdanken. Dann ist da noch die Aufbauarbeit nach dem Mauerfall: Dass es in den neuen Bundesländern in der Kraftfahrzeugbranche ein Innungswesen wie im Westen gibt, ist "mit ein wesentliches Verdienst von Peter Flemming", sagt Robert Rademacher.

Nicht sein einziges. Auf den Punkt gebracht ist es so, dass die "Meisterbetriebe der Kraftfahrzeuginnung" sich bundesweit heute nicht so präsentieren würden, wie sie es tun, wenn es Peter Flemming nicht gegeben hätte, der Serviceorientierung und Kundenfreundlichkeit schon als Alleinstellungsmerkmal predigte, als die Lieferzeiten lang waren und die Kunden nach Werkstatterminen Schlange standen.

Wenn seine Mitstreiter ihm das Prädikat "Motor des Fortschritts" geben, gilt das in zwei Richtungen. In Richtung der Mitglieder, denn "es ist sein Verdienst, dass der Verband ein moderner Arbeitgeber- und Wirtschaftsfachverband geworden ist" so Dr. Brambach. Selbst die Einführung einer Tarifgemeinschaft haben die Baden-Württemberger so bewältigt, dass die anfangs sehr skeptische IG Metall in dieser heute einen respektablen und verlässlichen Partner bei den Tarifverhandlungen sieht.

Der Fortschrittsgedanke gilt aber auch in Richtung der Kunden: "Peter Flemming gehörte immer zu denen, die in guter Arbeit das entscheidende Kriterium sahen und denen Qualität in allen Bereichen über alles ging", sagt ZDK-Präsident Robert Rademacher. "Das sagte er bei Bedarf auch laut und deutlich". Jetzt sagt er leise Servus - dekoriert mit Bundesverdienstkreuz, mit den Goldenen Ehrennadeln des Baden-Württembergischen Handwerkstages (BWHT) und des baden-württembergischen Kraftfahrzeuggewerbes sowie diversen anderen Auszeichnungen für ehrenamtliche Arbeit neben der Haupttätigkeit - der Motor lief immer unter Vollast.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband des Kraftfahrzeuggewerbes Baden-Württemberg e.V. Pressestelle Motorstr. 1, 70499 Stuttgart Telefon: (0711) 8398630, Telefax: (0711) 83986320

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