Personalie: DFV-Präsident Pröller zurückgetreten
(Frankfurt am Main) - Auf Wunsch des Präsidenten Albert Pröller ist das Präsidium des Deutschen Fleischer-Verbands (DFV) in Frankfurt am Main zu einer Sondersitzung zusammengekommen. Diese Sitzung begann mit einem unerwarteten Paukenschlag: Pröller erklärte, dass sein gesundheitlicher Zustand es ihm nicht weiter ermögliche, sein Amt in der Weise fortzuführen, wie es gerade jetzt angesichts der aktuellen BSE-Krise erforderlich wäre. Er werde daher mit sofortiger Wirkung als Präsident des DFV zurücktreten.
Die übrigen Präsidiumsmitglieder haben diese schwerwiegende Entscheidung Albert Pröllers mit großem Bedauern zur Kenntnis genommen.
Mit diesem Rücktritt geht für den Deutschen Fleischer-Verband eine Ära zu Ende. Pröller hat sich seit Jahrzehnten mit großem Einsatz für das Fleischerhandwerk engagiert und führte den Verband seit Oktober 1988 zunächst kommissarisch, ab 12. März 1989 dann als Präsident.
DFV-Vizepräsident Eugen Nagel betonte im Anschluss an die Präsidiumssitzung das hohe Ansehen, das sich Albert Pröller überall erworben habe. Dieses beruhe wie auch seine herausragende Reputation in den zahlreichen Gremien, in denen er das deutsche Fleischerhandwerk vertreten habe, nicht zuletzt auf seinem einzigartigen Sachverstand in allen lebensmittelrechtlichen Fragen.
Das Präsidium sprach darüber hinaus spontan des Wunsch aus, dass Albert Pröller auf dem nächsten Verbandstag des DFV im Oktober in Würzburg in feierlichem Rahmen die Ehrung erhalte, die seinem langjährigen und aufopferungsvollen Engagement für das Fleischerhandwerk entspreche.
Auf der Sitzung des DFV-Präsidium wurde dann die Sacharbeit intensiv fortgesetzt. Konkret wurden folgenden Themen behandelt:
Qualitätsoffensive des Fleischerhandwerks: Hauptgeschäftsführer Ingolf Jakobi berichtete hier zum aktuellen Stand, dass der Vertrag, der zukünftig zur Nutzung der völlig neugestalteten f-Marke berechtige, strenge Qualitätsrichtlinien enthalte, die einzuhalten der Nutzer sich verpflichten müsse. Man wolle damit die hohen Qualitätsansprüche, die im Fleischerhandwerk traditionell gälten, noch einmal deutlich herausstellen und in Form der neuen Marke dem Kunden besonders kenntlich machen. Demnächst werde daher ein Motivationspaket an Landesinnungsverbände und Innungen verschickt, das eingehend über die neue Markenphilosophie informiere und auch schon den Vertrag enthalte. Mitte April folgten dann sämtliche Mitgliedsbetriebe.
Reform der Ausbildungsordnungen: Hierzu erklärte das DFV-Präsidium, dass sich gerade in der aktuellen Situation zeige, wie sehr sich das Vorhaben, in den Ausbildungsordnungen des Fleischerhandwerks verstärkt die Fähigkeiten im Service und in der Beratung zu berücksichtigen, als richtig erwiesen habe. Denn das seien die Aspekte, auf die der Verbraucher heute besonderen Wert lege. Die vom DFV erarbeiteten Vorschläge seien der Gewerkschaft NGG und dem zuständigen Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie zur Kenntnis zugeleitet worden. Man hoffe, dass jetzt zügig das Neuordnungsverfahren eingeleitet werden könne.
Alternatives Entsorgungskonzept: Das DFV-Präsidium beschloss angesichts der stark gestiegenen Entsorgungskosten, ein Projekt zum Aufbau eines alternativen Entsorgungssystems zu prüfen. Dieses solle gegebenenfalls in einigen Bundesländern modellhaft getestet werden und könne nach Angaben der Betreiber zu deutlichen Senkungen der Gebühren führen.
IFFA 2001: Hauptgeschäftsführer Jakobi berichtete über den aktuellen Stand der Vorbereitungen der Sonderschau Verbraucherschutz, die im Rahmen der IFFA 2001 im Mai in Frankfurt stattfinden solle. Es sei beabsichtigt, den gesamten Veredelungsprozess des Fleisches vom Stall bis zum Teller ebenso anschaulich darzustellen wie die damit jeweils verknüpften Prozesse von Analyse und Kontrolle. Begleitet werde die Sonderschau von mehreren Fachkongressen; außerdem sei die Herausgabe eines Buches geplant.
Innungsanzeigen: Die von DFV und CMA gemeinsam durchgeführte Aktion zur Schaltung von Innungsanzeigen des Fleischerhandwerks unter dem Motto Nehmen Sie uns beim Wort! wurde als voller Erfolg gewertet. Bis jetzt hätten schon rund 100 Innungen ihre Mitwirkung signalisiert oder sogar schon Anzeigen geschaltet.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Fleischer-Verband (DFV)
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