Personal-Service-Agentur der Deutschen Telekom AG entpuppt sich als reine Mogelpackung
(Bonn) - Die Kommunikationsgewerkschaft DPV wendet sich massiv gegen die Pläne des Managements der Deutschen Telekom AG über die Einrichtung einer hauseigenen "Personal-Service-Agentur" tausende von Arbeitsplätze zu vernichten. Über ein sog. "Identifizierungsverfahren" werden angeblich "nicht mehr benötigte Mitarbeiter" in diesen Personalpool überführt. Die Personal-Service-Agentur (PSA), die nach den "Hartz Plänen" der Bundesregierung eigentlich dazu dienen soll, arbeitslose Menschen in Beschäftigungsverhältnisse zu vermitteln, wird durch den Vorstand der Telekom dazu missbraucht, Beschäftigte freizusetzen.
Der Umstand, dass darüber hinaus alle Beschäftigten, die in den Jahren 2002 und 2003 ihre Ausbildung beenden, automatisch in diese Agentur überstellt werden, führt zu einem weiteren Ausbluten des Unternehmens. Gleichzeitig wird so die Abwanderung erstklassig ausgebildeter und motivierter junger Menschen aus dem Unternehmen gefördert. Insgesamt werden von diesem personalpolitischen Offenbarungseid 35.500 Menschen betroffen sein und die nächsten Jahre überwiegend unbeschäftigt dahinvegetieren. Die Stimmung im Unternehmen ist desaströs. Wer kann sucht den Absprung. Andere Beschäftigte sprechen die innere Kündigung aus.
Die Vermittlung über die PSA, so sie überhaupt in der jetzigen konjunkturellen Situation möglich ist, wird hauptsächlich in unterqualifizierte Berufssparten erfolgen. Was von diesem "Leih- und Zeitarbeitsmodell" zu erwarten ist, kann man bei der Beschäftigungsgesellschaft interServ der Deutschen Postbank AG betrachten. Eine Vermittlung in Dauerarbeitsverhältnisse ist fast nicht möglich. Meistens werden die Beschäftigten auf 2- 3 Monatsbasis ausgeliehen und dies für unterqualifizierte Tätigkeiten. Oder man praktiziert das "Leipziger Modell". Dort sitzen die Beschäftigten ohne jegliche Tätigkeit in speziellen Räumen.
Der Vorstand der Deutschen Telekom AG wird aufgefordert sich seiner gesamtgesellschaftlichen Aufgabe bewusst zu werden und nicht auf staatliche Fördermittel für den Personalabbau zu spekulieren. Die Kommunikationsgewerkschaft DPV möchte konstruktive Wege in der Beschäftigungspolitik beschreiten, welche sowohl die Unternehmens-, Aktionärs- und Beschäftigteninteressen berücksichtigt.
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