Per Internet zum nächsten Auftrag / Elektronische Auftragsvergabe und Präqualifizierung: Zeichen des digitalen Zeitalters in der Bauwirtschaft
(Lüneburg/Stade) - Dank digitaler Technik wird für Unternehmen der Bauwirtschaft das Leben sowohl bei der Vergabe öffentlicher Aufträge als auch bei der Erstellung von Eignungsnachweisen leichter. Auf zwei Veranstaltungen der Handwerkskammer Lüneburg-Stade in Hermannsburg und Verden erläuterten Walter Greiser von der altenda GmbH, einem Netzwerkpartner des Deutschen Vergabe- und Beschaffungsnetzes (DVBN), und Dr. Thomas Gartung von der Präqualifizierungsstelle des Bureau Veritas (BVQI) vor interessierten Handwerksvertretern die neuen Möglichkeiten.
Das DVBN dient seit 2006 als neutrale und offene Internet-Plattform zur Ausschreibung und Vergabe öffentlicher wie privater Aufträge. Ziel ist es, die unzähligen Vergabeplattformen verschiedener Anbieter, die es im elektronischen Netz gibt, zu integrieren. Auf Initiative des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks und des Deutschen Städte- und Gemeindebundes wurde daher das DVBN als zentrale Anlaufstelle installiert. EU-Richtlinien sehen vor, dass ab 2010 die Vergabe öffentlicher Aufträge nur noch digital stattfindet, kündigte Walter Greiser an. Bis dahin wird zweigleisig gefahren.
Die großen Vorteile der Digitalisierung sind Transparenz, Geschwindigkeit und Effektivität. Das Vergabenetz ist rund um die Uhr zugänglich, so Greiser. Handwerksbetriebe können bundesweit schnell und ohne großen Aufwand nach Aufträgen suchen. Alles, was man benötigt, ist ein Internetzugang und eine E-Mail-Adresse. Auch Kosten werden gespart: So bezahlt man beispielsweise für den Download eines elektronischen Leistungsverzeichnisses pauschal nur 3,90 Euro. Greiser: Die Plattform beherrscht alle Vergabearten und ist mit knapp 250 Kalkulationsprogrammen kompatibel.
Eine weitere Erleichterung im Vergabeprozess stellte Dr. Thomas Gartung vor: die Präqualifizierung. Wo früher umfangreiche Eignungsnachweise für jede Bewerbung erstellt werden mussten, können Bauunternehmen jetzt über die unabhängige Zertifizierungsgesellschaft BVQI eine Präqualifizierung erlangen. Dafür müssen uns die erforderlichen Unterlagen nur noch ein einziges Mal übers Internet zugesandt werden, erklärte Dr. Gartung. Bei erfolgter Präqualifizierung gibt es ein Zertifikat und, was noch viel wichtiger ist, den Eintrag in ein Internetverzeichnis, das für öffentliche Auftraggeber zugänglich ist.
Die kalkulatorischen Kosten für die Zusammenstellung eines Eignungsnachweises belaufen sich bei jeder öffentlichen Ausschreibung auf jeweils ca. 150 bis 250 Euro, so Dr. Gartung. Die Präqualifizierung kostet im Komfortpaket, das bis zu fünf Leistungsbereiche enthält, 490 Euro, die jährliche Aktualisierung 390 Euro. Unter dem Strich ist das eine Kostenersparnis. Nicht zuletzt entfalle zudem der zeitliche Aufwand, der für die herkömmlichen Eignungsnachweise nötig ist. Und Zeit ist ja bekanntlich auch Geld.
Quelle und Kontaktadresse:
Handwerkskammer Lüneburg-Stade
Pressestelle
Friedenstr. 6, 21335 Lüneburg
Telefon: (04131) 7120, Telefax: (04131) 44724
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