Pathologen reihen sich in die Solidarität der Ärzte ein
(Gelsenkirchen) - Der Berufsverband Deutscher Pathologen fordert bessere Rahmenbedingungen für den medizinischen Berufsstand und erwartet ergebnisorientierte Entscheidungen in der Gesundheitspolitik. Er erklärt sich solidarisch mit den Aktionen des Marburger Bundes bezüglich Gehalt und Arbeitszeit der Mediziner und unterstützt ausdrücklich den Tag der Ärzte am 18. Januar 2006 sowie viele regionale Aktivitäten in dieser Hinsicht.
Aus Sicht des Berufsverbandes ist eine Neuordnung der Finanzgrundlage für die GKV unter Erhalt der PKV in einem zweigliedrigen Gesundheitssystem die vorrangige Aufgabe der neuen Bundesregierung. Der chronischen Unterfinanzierung des GKV-Bereiches mit den immer ernster werdenden Rationierungsproblemen muss ein Ende bereit werden. Gerade der neu erarbeitete betriebswirtschaftlich kalkulierte EBM 2000 plus zeigt, dass ein modernes, transparentes und zu Komplexen zusammengefasstes Gebührenordnungssystem dennoch darunter leidet, dass für seine ordnungsgemäße Erfüllung kein Geld zur Verfügung gestellt wird. In diesem Zusammenhang wäre es unzumutbar, die GOÄ und ihre Funktionen auf das Niveau der GKV herunter regieren zu wollen.
Der Berufsverband fordert die Beibehaltung des Charakters der GOÄ als amtliche Taxe mit ihrer Sektor übergreifenden Wirksamkeit. Auch eine überarbeitete GOÄ sollte anstelle von Einzelpreisen die Möglichkeit einer Bandbreite des Honorars über die Faktoren und den Einbezug aller beteiligten Ärzte an der Behandlung des Patienten über die Wahlleistungskette ermöglichen.
Der Berufsverband setzt sich auch für die Neufassung des Leistungsteils der GOÄ ein. An dem Kapitel Pathologie sind über 20 Jahre Fortschritte in der Medizin spurlos vorbeigegangen. Die Bundesgesundheitsministerin ist offensichtlich der Aufgabe nicht gewachsen, eine angemessene Modernisierung der GOÄ vorzuschlagen, meint Prof. Dr. med. Werner Schlake, der Vorsitzende des Berufsverbandes Deutscher Pathologen, und fordert deshalb die Parteien der Großen Koalition auf, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Die Bewertung der Leistungen sollte unter Berücksichtigung des medizinischen Nutzens, der Wirtschaftlichkeit und der gesicherten Qualität erfolgen. Auf der Grundlage eines international anerkannten Klassifikationssystems muss ein modernes, transparentes und vereinfachtes Gebührenwerk geschaffen werden, das die bestehenden Anwendungsprobleme beseitigt.
Neben der Aktualisierung der Leistungsinhalte und Strukturen ist die Anpassung des Vergütungsniveaus und der Wegfall des Ostabschlages unabdingbar, da die Ärzteschaft seit Jahren von der wirtschaftlichen Entwicklung abgeschnitten und der Ausgleich zur Kostenentwicklung völlig unangemessen ist. Die Teilnovellierungen haben bislang nur zu Systembrüchen und Bewertungsungleichgewichten geführt. Ziel muss es daher sein, die GOÄ als eigenständiges Regelwerk für den Arzt als Freiberufler weiterzuentwickeln.
Quelle und Kontaktadresse:
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