Paritätischer Wohlfahrtsverband warnt Union vor Wahlkampf-Finale auf Kosten von Zuwanderern

(Frankfurt am Main) - Der Paritätische Wohlfahrtsverband hat Kanzlerkandidat Edmund Stoiber (CSU) und die Union eindringlich davor gewarnt, die Zuwanderung zum Wahlkampfthema zu machen. "Was dieses Land angesichts zunehmender sozialer Spaltung braucht, sind Solidarität und Vernunft, nicht aber Agitation gegen Migranten", sagte Verbandsvorsitzende Barbara Stolterfoht. Sie bedauere es außerordentlich, dass Stoiber die letzte Woche vor der Bundestagswahl offenbar noch nutzen wolle, um nach dem Vorbild des hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch mit einer Sündenbock-Debatte auf Stimmenfang zu gehen und Arbeitslose und Migranten gegeneinander auszuspielen.

Stoiber sage darüber hinaus schlicht die Unwahrheit, wenn er behaupte, das Zuwanderungsgesetz öffne den deutschen Arbeitsmarkt für Zuwanderer von außerhalb der Europäischen Union, sagte die Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes.

Stolterfoht mahnte Stoiber, die stillschweigende "Koalition der Vernunft" nicht zu sprengen, die in den vergangenen Wochen im Hinblick auf das Thema Zuwanderung den Wahlkampf geprägt habe. Er mache sich selbst unglaubwürdig, wenn er statt Fakten auf populistische Losungen gegen Migranten setze. Auch die Union habe längst erkannt, dass Deutschland ein Einwanderungsland und zur Sicherung seiner sozialen Systeme auf Zuwanderung angewiesen sei, sagte die Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, unter dessen Dach sich bundesweit mehr als 500 Organisationen in der Sozialarbeit mit Migrantinnen und Migranten engagieren.

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