Paritätischer Wohlfahrtsverband fordert rechtzeitige Planung von Alternativen zum Zivildienst
(Frankfurt) - Der Paritätische Wohlfahrtsverband schließt nach der heutigen Erklärung von Verteidigungsminister Struck nicht aus, dass die Wehrpflicht spätestens Ende des Jahrzehnts der Vergangenheit angehört. "Der daraus resultierende Wegfall des Zivildienstes muss in diesem Fall rechtzeitig durch eine vorausschauende Planung und den Aufbau alternativer Strukturen im sozialen Bereich aufgefangen werden", fordert Dr. Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes. Die Kommission "Impulse für die Zivilgesellschaft", die am Donnerstag ihren Bericht vorlegen will, könne hier Denkanstöße geben, sagt Schneider. "Das Geld, das bei einem möglichen Aus für den Zivildienst frei wird, darf nicht versickern. Es muss für die Finanzierung von Freiwilligendiensten und sozialen Tätigkeiten zur Verfügung gestellt werden, die bislang von Zivildienstleistenden ausgeübt werden", fordert der Paritätische. Dies müsse einhergehen mit einer allgemeinen Aufwertung sozialer Arbeit. Dazu könnten etwa Vergünstigungen für junge Menschen bei der Studienplatzvergabe gehören, wenn diese sich zuvor sozial engagiert haben.
Der Paritätische Wohlfahrtsverband könnte beispielsweise die Zahl der Plätze beim Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) von rund 2.300 gut und gerne verdoppeln, betont der Hauptgeschäftsführer. Dies erfordere jedoch eine entsprechende finanzielle Unterstützung von Bund und Ländern. Die Träger des FSJ, zu denen hauptsächlich Altenheime, Kindertagesstätten und Einrichtungen für behinderte Menschen gehören, könnten alleine nicht im entsprechenden Umfang Eigenmittel aufbringen.
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