Pariser Klimakonferenz: Handwerk bereit für Energiewende im Wärmemarkt / Bundesregierung setzt zur Einhaltung ihrer Klimaschutzzusagen verstärkt auf Maßnahmen im Wärmemarkt - Heizungsbauerhandwerk startet zu Jahresbeginn mit Verbrauchskennzeichnung für alte Heizkessel
(St. Augustin) - Die billigste und klimafreundlichste Kilowattstunde ist die, die nicht verbraucht wird. Diese einfache Wahrheit bekommt anlässlich des Weltklimagipfels in Paris ein neues Gewicht. So forciert die Bundesregierung ihre Bemühungen, die nationalen Einsparziele zu erreichen. Maßgeblich unterstützen wird sie dabei das Heizungsbauerhandwerk. Dessen Betriebe sollen ab Jahresbeginn 2016 mit staatlich geförderten Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und CO2-Minimierung die Energiewende im Wärmemarkt voranbringen.
Dabei sind die Heizungsmodernisierung und der Austausch ineffizienter Heizungspumpen die wichtigsten Faktoren. Da die Zeit drängt, werden diese Maßnahmen mit millionenschweren Fördermitteln flankiert. Schließlich geht es Deutschland in Paris darum, ein schlüssiges Energiekonzept vorzulegen.
"Die von Berlin zur Verfügung gestellten Gelder werden dabei helfen, Anlagenbetreiber für das Thema Effizienzsteigerung im Heizungskeller zu sensibilisieren", ist Elmar Esser, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima (ZVSHK), überzeugt. Bedarf gibt es allemal. Von rund 20 Millionen Heizungsanlagen im Gebäudebestand entsprechen 70 Prozent nicht dem Stand der Technik und arbeiten damit ineffizient. Allein eine Millionen Heizkessel sind älter als 1986.
Energielabel, Heizungs-Check und Pumpentausch sind die Instrumente, die im Laufe des Jahres 2016 dafür sorgen sollen, die Sanierungsrate im Heizungskeller von derzeit jährlich drei Prozent deutlich zu steigern. Den Auftakt macht dabei das neue Energielabel für alte Heizungen, das ab 2016 unter anderem von den Heizungsfachbetrieben freiwillig vergeben werden kann. Ab 2017 werden dann Jahr für Jahr nach einem Fristenplan auch Kessel jüngeren Einbaudatums ins Visier genommen.
Nach Schätzungen des Zentralverbandes könnten jährlich 7,6 Mio. t CO2 vermieden werden, wenn die rund 22 Mio. alten Heizungspumpen gegen Hocheffizienzpumpen ausgetauscht würden. Würde die Heizkesselsanierungsrate verdoppelt, wäre zusätzlich eine Vermeidung von 7,2 Mio. t CO2 möglich.
Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK)
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