Papst-Audienz für DFG-Delegation / Im Herzen ein Wissenschaftler geblieben
(Bonn) - Tief beeindruckt zeigte sich Professor Ernst-Ludwig Winnacker, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), nach einer Begegnung mit Papst Benedikt XVI. vergangene Woche in Rom. Dieser Papst ist im Herzen ein Wissenschaftler geblieben, so Winnacker. Außerdem hat es mich sehr berührt zu sehen, wie sich Benedikt XVI. auf jeden Einzelnen seiner Gesprächspartner einzulassen vermag.
Anlass für die halbstündige Privataudienz im Vatikan war die Übergabe der ersten sieben Bände des Münsteraner Forschungsprojekts Römische Inquisition und Indexkongregation unter der Leitung des Kirchenhistorikers und Leibniz-Preisträgers Professor Hubert Wolf. Die DFG fördert dieses auf insgesamt 24 Bände angelegte Langfristprojekt, in dem die mehr als 400-jährige Geschichte der römischen Buchzensur erstmals wissenschaftlich aufgearbeitet wird, seit 1999. Das vorläufige Förderende liegt im Jahr 2014. Papst Benedikt XVI. ist als ehemaliger Präfekt der Glaubenskongregation, in deren Gebäude die Akten des Archivs lagern, sehr gut über das Projekt informiert.
Mit Interesse studierte der Papst die verschiedenen Bände, identifizierte den einen oder anderen Namen und sagte seine Unterstützung für die weitere Öffnung der Archive zu.
Die DFG hatte dem Heiligen Vater ein besonderes Geschenk mitgebracht Kopien der Ernennungsurkunden des Herrn Professor Joseph Ratzinger zum Fachgutachter der DFG in der Systematischen Theologie aus dem Jahr 1971 und zum stellvertretenden Fachausschussvorsitzenden aus dem Jahr 1976. Über den beigefügten Auszählungszettel der Fachgutachterwahlen, bei denen Joseph Ratzinger mit 61 Stimmen vor dem jetzigen Kurienkardinal Walter Kasper mit 53 Stimmen den höchsten Stimmenanteil erhielt, freute sich der Heilige Vater sichtlich.
Zur Delegation mit insgesamt 16 Personen gehörten neben sechs Vertretern der DFG, darunter Vizepräsident Professor Helmut Schwarz aus Berlin, Professor Hubert Wolf und einige seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Vertreter der Diözese und der Universität Münster sowie des Schöningh-Verlags, in dem die Bände erschienen sind.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Pressestelle
Kennedyallee 40, 53175 Bonn
Telefon: (0228) 885-1, Telefax: (0228) 885-2777