Pressemitteilung | Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)

Ostdeutschland: 51 Prozent der AfD-Anhänger im Osten sind gegen den Windkraftausbau

(Köln) - Die breite Mehrheit der Deutschen befürwortet den Ausbau der erneuerbaren Energien. Doch in ländlichen Gebieten Ostdeutschlands herrscht große Skepsis, wie eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Zusammenarbeit mit der Forschungsgruppe REXKLIMA (TU Dresden) zeigt.

Der Klimawandel ist menschengemacht und der Ausbau erneuerbarer Energien wichtig für die Energiewende - darin ist sich die große Mehrheit der Deutschen einig. Doch das gilt nicht überall, wie eine neue Studie von IW und REXKLIMA zeigt. Während 69 Prozent der Westdeutschen mehr Windräder befürworten, sprechen sich lediglich 54 Prozent der Ostdeutschen für den Ausbau der Windkraft aus, jeder vierte ist dagegen. Solarenergie kommt dagegen besser an - sowohl im Osten als auch im Westen. Knapp 85 Prozent der Westdeutschen und 78 Prozent der Ostdeutschen sind für mehr Sonnenenergie.

BSW-Anhänger positiver eingestellt als AfD-Anhänger

Vergleicht man die Zustimmung nach Parteianhängerschaft, finden sich große Unterschiede: Während 95 Prozent der ostdeutschen Grünen-Anhänger den Windkraftausbau befürworten, unterstützen lediglich 27 Prozent der AfD-Anhänger den Ausbau. Mit der Befragung wurde auch erstmals untersucht, wie die Anhänger der neuen BSW -Partei auf erneuerbare Energien blicken. 46 Prozent der ostdeutschen BSW-Anhänger befürworten den Ausbau von Windenergie, knapp 30 Prozent lehnen ihn ab. Die Anhängerschaft der Linken, von denen sich das BSW jüngst abgespaltet hat, steht der Windkraft mit knapp 84 Prozent deutlich positiver gegenüber.

Unterschiede zwischen Stadt und Land

Kritisch blicken auch die Menschen in ländlichen Regionen auf die erneuerbaren Energien. Im ländlichen Osten unterstützen nur rund 42 Prozent den stärkeren Windkraftausbau, im Westen sind es 64 Prozent . Die Unterschiede zwischen Stadt und Land sind im Osten ausgeprägter als im Westen. Das ist auch deshalb problematisch, weil schon heute mehr als jedes Dritte aller gesamtdeutschen Windräder im Osten Strom produziert. Auch die deutschlandweit größten Solarparks befinden sich in ländlichen Regionen Sachsens und Brandenburgs. "Der Erfolg der Energiewende wird im Osten mitentschieden", so Studienautor und Politökonom Matthias Diermeier. "Gerade hier haben sich aber empfindliche Widerstände entwickeln, die die AfD zunehmend politisch mobilisiert".

Quelle und Kontaktadresse:
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) Pressestelle Konrad-Adenauer-Ufer 21, 50668 Köln Telefon: (0221) 4981-0, Fax: (0221) 4981-533

(mw)

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