Ostdeutsche Sparkassen stark in Mittelfinanzierung
(Berlin) - Die ostdeutschen Sparkassen haben ihr Engagement für den Mittelstand weiter ausgebaut. Wie der Geschäftsführende Präsident des OSGV, Rainer Voigt, auf der Halbjahrespressekonferenz des Verbands in Berlin erläuterte, stiegen die gewerblichen Kredite seit der Jahresmitte 2000 um 636 Mio. Euro oder 3,9 Prozent auf 17 Mrd. Euro an. In den zurückliegenden fünf Jahren haben die ostdeutschen Sparkassen ihr Engagement für den Mittelstand in den neuen Ländern um ein Drittel aufgestockt. Die Sparkassen sind die Partner für den Mittelstand und setzen alles daran, dies auch zu bleiben. Insgesamt sind die Sparkassen im Verbandsgebiet mit der Geschäftsentwicklung zur Jahresmitte 2001 durchaus zufrieden.
Die erstmals erstellte Verbundbilanz für das Einlagengeschäft, die sowohl die Einlagen und Depotbestände bei den Sparkassen als auch die über die OSGVMitgliedsinstitute vermittelten Einlagen bei den Verbundpartnern Landesbausparkasse LBS Ost, DGZDeka und öffentliche Versicherer umfasst, zeigt, dass das Thema Allfinanz für die Sparkassen bereits gelebtes Geschäft bedeutet. Über die Sparkassen vermittelte Einlagenzuwächse bei den Verbundpartnern kompensieren ein Abflauen des Einlagenzuwachses bei den ostdeutschen Instituten. Zum 31.12.2000 ist der Anteil der Ansparguthaben bei der LBS Ost um 0,2 Prozentpunkte auf 2,2 Prozent, bei der DGZDeka um 0,8 Prozentpunkte auf 7 Prozent und bei den öffentlichen Versicherern um 0,3 Prozentpunkte auf 0,8 Prozent gestiegen. Der Anteil der Depotbestände verharrte bei 3,8 Prozent. Gleichzeitig ging der Einlagenanteil an den Gesamteinlagen im Sparkassenverbund zum Jahreswechsel um 1,4 Prozentpunkte auf 86,1 Prozent zurück.
Die Kundeneinlagen bei den Sparkassen entwickelten sich seit Jahresmitte 2000 moderat und stiegen um 1,9 Prozent bzw. 1,3 Mrd Euro auf über 70 Mrd. Euro. Der Trend zu höherverzinslichen Anlagen hielt weiter an, erläuterte Voigt. Dabei vermehrte sich der Bestand von Eigenemissionen der Sparkassen um 8,7 Prozent oder 775 Mio Euro auf 9,6 Mrd. Euro. Spareinlagen mit höherer Verzinsung wuchsen um 5 Prozent oder 1,4 Mrd. Euro auf 29,1 Mrd. Euro, während Spareinlagen mit normaler Verzinsung um 1 Mrd. Euro oder 11,6 Prozent auf 7,7 Mrd. Euro zurückgingen. Der Anteil der Spareinlagen mit höherer Verzinsung an den gesamten Einlagen liegt damit bereits bei über 79 Prozent. Insgesamt legten die Kunden der OSGVSparkassen 1,3 Mrd. Euro im bilanzwirksamen Einlagengeschäft und 1 Mrd. Euro im bilanzneutralen Wertpapiergeschäft an, wobei mit 912 Mio. Euro Investmentanteile Im Vordergrund standen.
Angenommen wird von den Kunden auch die 4Prämienrente seit 1. Juni 2001. So wurden bereits Ober 56.000 Vorverträge abgeschlossen. Voigt bekräftigte, wie wichtig die frühe und umfassende Beratung der Kunden über Fragen der finanziellen Vorsorge für das Alter ist.
Voigt verwies weiterhin auf das Kreditvolumen insgesamt, das im Zeitraum Jahresmitte 2000 zu 2001 um 1,2 Mrd. Euro oder 3,4 Prozent auf 35,7 Mrd. Euro gestiegen ist. Der Kreditbestand der privaten Haushalte hat sich um 449 Mio. Euro oder 3,1 Prozent auf 15,1 Mrd. Euro erhöht. Vor allem Wohnungsbaukredite, deren Bestand um 4,8 Prozent bzw. 526 Mio. Euro auf 11,6 Mrd. Euro wuchs, trugen dieses Wachstum, während Konsumentenkredite weiter um 2,1 Prozent auf 3,5 Mrd. Euro zurückgingen. Rückläufige Zinsüberschüsse und stagnierende Provisionserträge sowie steigende Personalausgaben und die Kosten der EuroBargeldeinführung beeinflussten die Ertragsentwicklung der Sparkassen. Für 2001 erwartet der OSGV ein Betriebsergebnis seiner Institute vor Bewertung von 0,95 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme gegenüber 1,08 Prozent im Jahr 2000. Voigt hob hervor, dass die OSGVSparkassen damit 0,05 Prozentpunkte über dem prognostizierten Bundesdurchschnitt der gesamtdeutschen Sparkassenorganisation liegen. Um ihren Kunden auch künftig flächendeckend mit einem breiten Leistungsangebot zur Verfügung zu stehen, setzen die OSGVMitgliedsinstitute auf eine Strategie der Bündelung von Sparkassenaufgaben.
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