Pressemitteilung | Verband angestellter Akademiker und leitender Angestellter der chemischen Industrie e.V.

Ost-Chemie / Naturwissenschaftler und Ingenieure weiter benachteiligt

(Köln) - Seit zehn Jahren blockiert der Arbeitgeberverband Nordostchemie gleiche Tarifstrukturen für Akademiker in der west- und ostdeutschen Chemie. Während im Westen seit 40 Jahren Arbeitsbedingungen und Einstiegsgehälter für Naturwissenschaftler und Ingenieure tariflich geregelt sind, werden die Konditionen in der Ost-Chemie von Unternehmen zu Unternehmen frei vereinbart. Das Ergebnis: deutlich niedrigere Gehälter, kaum betriebliche Altersversorgungsangebote und unterschiedlichste arbeitsrechtliche Vertragsbedingungen.

Jetzt bestätigten die Arbeitgebervertreter erneut dem Verband angestellter Akademiker und leitender Angestellter der chemischen Industrie (VAA), der die Interessen der Naturwissenschaftler und Ingenieure vertritt, dass es keine einheitlichen Tarifstrukturen für Akademiker in der deutschen Chemie geben werde. Die Begründungen bleiben schwach. Waren es früher die tiefgreifenden Umstrukturierungen in der Ost-Chemie, die es zu finanzieren galt, sind es heute die ausländischen Anteilseigner, denen man Akademiker-Tarife in Ostdeutschland nicht näher bringen könne.

Der VAA-Vorsitzende Dr. Joachim Betz hält es für nicht nachvollziehbar, dass die Ostarbeitgeber auf der Beibehaltung von zwei differenzierten Arbeitsmärkten in der Chemie bestehen. Es dürfe keinen Unterschied machen, ob ein Naturwissenschaftler in den ostdeutschen oder westdeutschen Bundesländern tätig sei. Wenn es darum ginge, frei werdende akademische Positionen mit qualifiziertem Personal zu besetzen, würden die unterschiedlichen Arbeitskonditionen in Ost und West zu einem verschärften Wettbewerb um Arbeitskräfte führen. Den könnten die ostdeutschen Unternehmen in der gegebenen Situation nur verlieren. Damit wäre der chemischen Industrie insgesamt aber nicht gedient.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband angestellter Akademiker und leitender Angestellter der chemischen Industrie (VAA), Kattenbug 2, 50667 Köln, Tel.: (02 21)16 00 10, Fax: (02 21) 16 00 16, Pressesprecher Dr. Reiner Siekerkötter, Tel.: (02 21) 16 00 1-17, Fax: (02 21) 16 00 16, eMail: reiner.siekerkötter@vaa.de oder: Martin Medla, Tel. 030/306984-0, Fax : 030/306984-20, eMail : martin.medla@vaa.de

NEWS TEILEN: