Pressemitteilung | SPECTARIS. Deutscher Industrieverband für Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik e.V.

Optische Technologien auf dem Vormarsch

(Köln) - Nach einigen Einbrüchen zum Ende des vergangenen Jahres insbesondere wegen der schlechten Situation auf dem Halbleiter- und Telekommunikationsmarkt überwiegt - bei allen unterschiedlichen Erwartungen in der Branche der Optischen Technologien - mittlerweile insgesamt wieder die Zuversicht, noch in diesem Jahr aus dem kleinen Tief herauszukommen. Besonders erfreulich ist in diesem Zusammenhang, dass wesentlich mehr Firmen eine Personalaufstockung als einen Personalabbau planen, wie SPECTARIS-Hauptgeschäftsführer Sven Behrens anlässlich der Branchenmesse Optatec (18.-21. Juni in Frankfurt) erklärte.

Die wirtschaftliche Bedeutung der Optischen Technologien (Photonik) ist immens und zugleich noch weitgehend unbekannt. Aber die Zukunft heißt Gesundheit durch Therapien mit Licht, bedeutet Kommunikation mittels Lichttechniken, ist Licht als unentbehrliches Werkzeug in der industriellen Fertigung. Die Liste ließe sich beliebig lang fortsetzen. Nach allgemeinen Schätzungen wird die Photonikindustrie weiter stark wachsen und im Jahr 2013 weltweit ein Umsatzvolumen von rund 500 Mrd. US $ erreichen. Noch entscheidender aber ist die Hebelwirkung der Optischen Technologien, die auf den Faktor 100 bis 1000 geschätzt wird. So beträgt beispielsweise der Weltmarkt für Lithografieoptik „lediglich“ rund 0,8 Mrd. US $. Aber von der Lithografieoptik hängen ganz entscheidend die Märkte für Wafer, Stepper und Scanner ab, die schon ein Volumen von 3,1 Mrd. US $ umfassen. Dem folgen die Wafer-Fab-Ausrüstung (17 Mrd. US $), die ICs (160 Mrd. US $) und schließlich die gesamte Elektronik mit 1000 Mrd. US $.
SPECTARIS-Hauptgeschäftsführer Sven Behrens: „In der Bundesrepublik sind nach unseren Schätzungen über 40.000 Beschäftigte in ca. 350 Unternehmen direkt im Bereich der Optischen Technologien tätig. Die Beschäftigtenzahl wuchs in den letzten Jahren um durchschnittlich 15 Prozent pro Jahr, was eine Verdoppelung seit 1996 bedeutet. Den Beschäftigungseffekt entsprechend der Hebelwirkung kann man erahnen, wenn man weiß, dass bereits heute ca. 15% der Arbeitsplätze im Verarbeitenden Gewerbe durch Optische Technologien beeinflusst werden. Die Umsatzzuwächse selbst lagen in den letzten Jahren teilweise im sehr hohen zweistelligen Bereich. Zu Beginn des Jahres 2001 traf dies insbesondere auf Laser-Fertigungsverfahren für Mikrostrukturierung und Display-Herstellung sowie die Lithografie mit Zuwachsraten von bis zu 40% zu.“

Im Jahr 2001 stieg der Gesamtumsatz der deutschen Firmen im Laser- und Optronik-Bereich von 3,74 Milliarden € (2000) auf 3,93 Milliarden €, was eine Steigerung von 5 Prozent bedeutet. Der Inlandsumsatz ging dabei vor allem wegen der Probleme auf dem Halbleiter- und Telekommunikationsmarkt leicht zurück (von 1,45 Milliarden € im Jahr 2000 auf 1,38 Milliarden € in 2001). Man sollte aber nicht verkennen, dass der Wert aus dem Jahr 2001 immer noch deutlich über dem von 1999 (1 Milliarde €) und erst recht über dem von vor 5 Jahren (570 Millionen €) liegt. Der Auslandsumsatz konnte dagegen mit nunmehr 2,55 Milliarden € gegenüber 2,29 Milliarden € im Jahr 2000 auch im vergangenen Jahr wieder zulegen (+ 11 %). Die Hälfte der Produkte werden in Westeuropa abgesetzt, gefolgt von Nordamerika mit 19 Prozent und Asien mit 15 Prozent.

Bereits in der vom Bundesforschungsministerium (BMBF) geförderten Agenda „Optische Technologien für das 21. Jahrhundert“ ist von einem namhaften Expertenkreis bekräftigt worden, dass Optische Technologien als Innovationstreiber für die Zukunftsmärkte des 21. Jahrhunderts von ganz erheblicher Bedeutung sind. Aber selbst bis in die Reihen der direkten potenziellen Nutzer und Anwender neuer technischer Möglichkeiten rund um das Medium Licht hat sich diese Erkenntnis noch nicht in genügendem Maße verbreitet. Der Industrieverband SPECTARIS vertritt daher verstärkt die Interessen des faszinierenden, innovationstreibenden, zukunftsfähigen und wachstumsstarken Wirtschaftszweiges der Optischen Technologien, dessen globale Präsenz und internationale Wettbewerbsfähigkeit beispielhaft sind.

In diesem Zusammenhang ist auch die Umfirmierung des Verbandes von Interesse, die auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 24. Mai 2002 in Berlin beschlossen wurde. Mit deutlicher Mehrheit wurde aus dem Verband der deutschen feinmechanischen und optischen Industrie e.V. (F+O): SPECTARIS. Deutscher Industrieverband für optische, medizinische und mechatronische Technologien e.V.. Diese Änderung des Verbandsnamens steht für die tief greifende Wandlung, die Branchen und Märkte der Feinmechanik und Optik im Laufe ihrer langen Geschichte erfahren haben. Dazu passend wurde auch eine interne Umstrukturierung beschlossen, nicht zuletzt, um der Bedeutung der Optischen Technologien besser gerecht zu werden. So wird sich ein neu geschaffener Fachverband schwerpunktmäßig mit der Photonik beschäftigen. Der Industrieverband SPECTARIS will dazu beitragen, dass die wirtschaftlichen Leistungen der Photonik umfassend wahrgenommen, gewürdigt und entsprechend gefördert werden - gerade auch von der politischen Seite.

Eine ganz entscheidende Aufgabe in diesem Zusammenhang ist die Beseitigung des Fachkräftemangels der Branche. Denn gerade die auf dem Gebiet der Optischen Technologien tätigen Unternehmen in Deutschland suchen händeringend qualifizierte Mitarbeiter. Insgesamt fehlen, wenn man alle Gebiete der Optischen Technologien einschließt, über 10.000 Mitarbeiter. SPECTARIS-Hauptgeschäftsführer Sven Behrens: „Eine kürzlich durchgeführte verbandsinterne Umfrage hat diese brennende Problematik erneut bestätigt. Das Hauptproblem der Unternehmen ist der Nachwuchsmangel an Führungskräften, gefolgt von qualifizierten Facharbeitern. In einigen Jahren wird sich auch der Mangel an Auszubildenden bemerkbar machen, so die Äußerung von Experten unserer Firmen weiter, auch wenn dies z.Zt. nur ein sekundäres Problem ist. Nur 13 Prozent der Firmen - so unsere Umfrageergebisse - haben keinen Personalmangel.“

Quelle und Kontaktadresse:
SPECTARIS- Deutscher Industrieverband für optische, medizinische und mechatronische Technologien e.V. Kirchweg 2 50858 Köln Telefon: 0221/9486280 Telefax: 0221/94862880

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