Ohoven: Umsatzsteuer jetzt reformieren
(Berlin) Als Konsequenz aus dem Pleitenrekord im vergangenen Jahr hat der Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW), Mario Ohoven, eine sofortige Reform der Umsatzsteuer gefordert. Nach geltendem Recht müssen Unternehmen die Umsatzsteuer an den Staat abführen, ohne dass sie ihr Geld vom Kunden erhalten haben. Diese Vorfinanzierung kann gerade kleine und mittlere Betriebe in Liquiditätsengpässe bis hin zum Konkurs treiben.
Es sei höchste Zeit, die bisherige Allphasenumsatzsteuer mit Vorsteuerabzug abzuschaffen, so der Mittelstandspräsident. Darin wisse er sich auch mit dem Zentralverband des Deutschen Handwerks einig. Wir plädieren für eine Ist-Versteuerung. Die Betriebe müssten die Steuer erst dann bezahlen, wenn der Kunde die Rechnung beglichen hat. Dadurch würden insbesondere Bauunternehmen entlastet, die oftmals über mehrere Monate finanziell in Vorleistung treten müssen.
Das deutsche Umsatzsteuersystem sei ein historisches Relikt, so Ohoven. Es habe vor Einführung des europäischen Binnenmarktes zur Abgrenzung der nationalen Steuerhoheiten gedient. Spätestens mit Verwirklichung des EU-Binnenmarktes vor rund zehn Jahren habe es sich erübrigt. Der Gesetzgeber muss jetzt handeln, betonte Ohoven. Die von Insolvenz bedrohten Unternehmen könnten nicht länger auf eine EU-einheitliche Regelung zur Umsatzsteuer warten.
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