Ohoven: "Der Osten blutet aus" / BVMW-Präsident besorgt um Unternehmensnachfolge

(Berlin) – „Der Mittelstand in Ostdeutschland blutet aus. Die Abwanderung von jüngeren Arbeitskräften in den Westen hält an, gleichzeitig haben sich die Rahmenbedingungen für Existenzgründer und Unternehmensnachfolger rapide verschlechtert.“ Das erklärte Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW), zur heutigen Auftaktveranstaltung der Initiative Unternehmensnachfolge in Berlin.

In den kommenden drei Jahren werden allein im Osten Deutschlands annähernd 40.000 mittelständische Betriebe einen Stabwechsel erleben. In Brandenburg stehen etwa 7.200 Unternehmen vor dem Wechsel, in Mecklenburg-Vorpommern sind es 4.800; in Sachsen-Anhalt sind 6.800 Nachfolgen zu lösen, in Thüringen rund 7.300. In Sachsen werden knapp 13.000 Unternehmen einen Wechsel an der Spitze erleben. Zum Vergleich: Bundesweit suchen bis 2004 rund 400.000 Unternehmen einen neuen Chef.

BVMW-Präsident Ohoven wies darauf hin, dass in den kommenden Jahren in Deutschland rund eine Million Arbeitsplätze als stark gefährdet einzustufen seien. Hierunter falle ein Fünftel durch voraussichtliche Stilllegungen von Betrieben. Der Mittelstandspräsident weiter: „Es ist widersinnig, ständig über neue Fördermilliarden für den Aufbau Ost zu debattieren und gleichzeitig dem unternehmerischen Mittelstand immer neue Belastungen aufzubürden. Insbesondere der Mittelstand schafft und sichert Arbeitsplätze.“ Die Bundesregierung müsse durch eine mittelstandsfreundliche Steuerpolitik die Voraussetzungen für Unternehmensgründungen und Nachfolgesicherungen schaffen, sagte Ohoven. Dazu gehöre beispielsweise das Vorziehen der dritten Stufe der Steuerreform auf 2002 und die sofortige Abschaffung der Ökosteuer.

Einschließlich seiner Partnerverbände spricht der BVMW für mehr als 150.000 Unternehmen mit rund 4,3 Millionen Beschäftigten.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband mittelständische Wirtschaft Unternehmerverband Deutschlands e.V. (BVMW) Mosse Palais - Leipziger Platz 15 10117 Berlin Telefon: 030/5332060 Telefax: 030/53320650