Ohne Steuerreform keine Trendwende im Handel
(Berlin) "Die Steuerreform darf nicht blockiert werden. Das wäre verantwortungslos. Das Vorziehen der dritten Stufe der Steuerreform ist ein unverzichtbares Signal, damit der Einzelhandel die Trendwende schaffen kann", appellierte am 5. November in Berlin Holger Wenzel, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE), an die Politik. Wenn die Verbraucher sicher sein könnten, dass im kommenden Jahr die Steuern sinken, würden sie ihre Kaufzurückhaltung lockern. Das wäre auch gut für das Weihnachtsgeschäft, hoffte Wenzel. Wenn sich das ökonomische Umfeld wieder aufhellen solle, dürfe das Vorziehen der dritten Steuerreformstufe nicht scheitern. Eine vorübergehende und begrenzte Neuverschuldung sei daher annehmbar.
Grundsätzlich sei jedoch eine Fortsetzung der Steuerreformpolitik notwendig. Wenzel beurteilte die von Solms, FDP, und Merz, CDU, vorgelegten Steuerkonzepte positiv: Wir brauchen ein gerechtes und vor allen Dingen einfaches Steuersystem mit niedrigen Steuersätzen. Das Vorziehen der Steuerreform muss der erste Schritt zu einer wirklich grundlegenden Steuerreform sein. Die jetzt vorgeschlagenen Konzepte von Herrn Solms und Herrn Merz weisen den richtigen Weg.
Der HDE-Hauptgeschäftsführer ergänzte: Wenn eine Steuerreform mit einer deutlichen Entlastung für die Verbraucher Wirklichkeit wird, könnte der Einzelhandel 2004 ein kleines Plus von einem Prozent schaffen. Andernfalls werden die Umsätze bestenfalls um 0,5 Prozent zulegen. Dies wäre jedoch zu wenig, um angesichts der dramatischen Situation vieler Einzelhändler Entwarnung geben zu können. Nur wenn weitere mutige Schritte gelängen, könnte der Einzelhandel wirtschaftlich wieder stärker Hoffnung schöpfen.
Quelle und Kontaktadresse:
Hauptverband des Deutschen Einzelhandels e.V. (HDE)
Am Weidendamm 1a, 10117 Berlin
Telefon: 030/726250-65, Telefax: 030/726250-69