Ohne Spaß: Warum der Bundeskanzler im Wahlkampf nicht auf den Straßengüterverkehr verzichten kann
(Frankfurt/Main) Mit dem Guidomobil fing alles an: ein auf 7,49 t Gesamtgewicht zugelassenes Wohnmobil, zwar schon über 10 Jahre alt, aber frisch (in gelb) lackiert. Da konnten auch die anderen Parteien nicht zurückstehen: ein solider Sightseeing-Bus mit High-Tech-Anlage (Stoibermobil) war die Antwort von CDU/CSU. Und selbst bei Bündnis 90/Die Grünen ansonsten nicht gerade als Straßenverkehrslobby bekannt - kommen Busse (Fischermobil und Schlauchmobil) zwecks Stimmenfang zum Einsatz.
Verwundert aber reibt man sich die Augen über den Kanzler: Krönung des Wahlkampfgeschehens zumindest aus Sicht des Straßengüterverkehrs - das Schrödermobil: 5-Achs-Sattelzug, skandinavisches Fabrikat, Gesamtgewicht 20 t. Mit 400 PS ein zwar übermotorisiertes, aber nichtsdestotrotz klares Bekenntnis zum Güterverkehr auf der Straße.
Aber Stopp: steht das Vertrauen auf diesen Sattelzug nicht in klarem Widerspruch zur von der SPD propagierten Verkehrspolitik Verlagerung des Verkehrs auf umweltfreundlichere Verkehrsträger? Bislang war mit umweltfreundlich meist die Eisenbahn gemeint. Seit Jahren versucht die Bundesregierung die Wirtschaft (Stichworte: Ökosteuer, entfernungsabhängige Gebühr, Mobilitätsoffensive) dazu zu bewegen, mehr Güterverkehre auf der Schiene abzuwickeln. Noch Willy Brandt hatte mit seinem Regierungszug im Wahlkampf zumindest zeitweise Schienen benutzt geben seine Enkel der Schiene im Wahlkampf keine Chance mehr?
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung e.V. (BGL)
Breitenbachstr. 1
60487 Frankfurt
Telefon: 069/79190
Telefax: 069/7919227