Offensivstrategien für Markenartikel - mit Premium, Innovation und qualitätsorientierten Strategien die Konsumenten überzeugen
(Wiesbaden) - "Markenartikel gehören zu unserem Kulturgut und tragen zum guten Ruf Deutschlands bei", sagte Wolfgang Clement, Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit, auf dem "Forum Marke" des Markenverbandes vor rund 500 Teilnehmern. Die neuen Herausforderungen des gesteigerten Wettbewerbs diskutierten in Berlin die Vertreter der deutschen Markenartikelindustrie auf ihrer zweitägigen Mitgliederversammlung unter dem Leitgedanken: "Marke im 'Age of Cheap'".
Die Referenten des Forums Marke warben für neue Strategien, um die Marke ins nächste Zeitalter zu führen:
Holger Jung, Gründer der Agentur Jung von Matt AG und Präsident des Gesamtverbandes der Kommunikationsagenturen (GWA), regte zu einem Umdenken bei der Markenführung an - weg von einer Defensivstrategie hin zu einer Offensivstrategie. Gleichzeitig betonte der Werbeprofi: "Um erfolgreich zu sein, genügt es nicht, die Preisjagd der Konsumenten zu beenden, man muss vielmehr das Preis-Leistungs-Verhältnis in ein Leistungs-Preis-Verhältnis umkehren."
Ähnlich beurteilte auch der Schweizer Trendanalytiker David Bosshart die Situation: "Je niedriger die Preise, desto unglücklicher die Konsumenten." Er forderte neue Ansätze, um der Abwärtsspirale entgegenzuwirken. "Koopetition statt Faulheit des Preisdrucks" ist sein Rat an die Markenartikelwirtschaft. Neue, kreative Formen der Zusammenarbeit und des Wettbewerbs zwischen Hersteller und Händler müssen in Zukunft dem informierten, aber überforderten Kunden ein gutes Einkaufsgefühl vermitteln.
Dr. Günther Struve, ARD-Programmdirektor, präsentierte die Entwicklung der "Bundesliga im Ersten" als Erfolgsstory. Wie die Quoten zeigen, ist das Trading Up der Marke "Sportschau" gelungen. Der Turnaround war für dieses Fernseh-Urgestein möglich, da das Zusammenspiel zwischen inhaltlicher Qualität und Qualität der Vermarktung funktioniert. Die Strategie, die hinter diesem Erfolg steht, ist laut Struve ganz klar: "Gegen Cheapness und für Quality".
Dass diese Rechnung aufgehen kann, beweisen die vielen erfolgreichen deutschen Premiummarken, zu denen Unternehmensberater Roland Berger neue Untersuchungsergebnisse vorstellte. Er wagte eine "Wettervorhersage" für die Markenartikelwirtschaft: "Man kann aber auch davon ausgehen, dass die Verhältnisse auch weiter stürmisch bleiben werden". Nach seiner Prognose wird zwar das Vertrauen der Konsumenten in Handelsmarken weiter steigen, doch er sieht auch ausreichenden Raum für innovative Produkte und weiteres Wachstum.
Am Ende der Veranstaltung ist klar, dass der Konsument grundsätzlich gegenüber Marken aufgeschlossen ist, wenn durch offensive Strategien Leistungsvorteile klar erkennbar werden - Motto: "Nicht cheap, sondern wertorientiert!"
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