Pressemitteilung | Deutscher Brauer-Bund e.V. (DBB)

Offener Brief der Brauereien / 300 Betriebe wenden sich mit einem Hilferuf an die Politik

(Berlin) - Brauereien aus ganz Deutschland machen in einem Offenen Brief auf die angespannte Lage der Brauwirtschaft in der Corona-Krise aufmerksam. "Von Woche zu Woche geraten immer mehr Brauereien, Brauereigaststätten und Fachgroßhändler unverschuldet in existenzielle Not und sind von Insolvenz bedroht", heißt es in dem Schreiben, das mehr als 300 Brauereien unterzeichnet haben. Die Betriebe stehen für rund 95 Prozent des in Deutschland gebrauten Bieres, teilten die beiden Spitzenverbände der deutschen Brauwirtschaft, der Deutsche Brauer-Bund und der Verband Private Brauereien Deutschland, in einer gemeinsamen Erklärung mit.

Vier Monate lang waren bereits im vergangenen Jahr alle Gaststätten, Restaurants, Kneipen, Bars und Hotels geschlossen - ein Ende des nunmehr seit Anfang November 2020 bestehenden zweiten Lockdowns ist nicht in Sicht. Die Brauwirtschaft ist seit jeher der engste Partner der Gastronomie und deshalb von den Schließungen besonders hart getroffen. "Mit den Lockdowns und dem dadurch ausgelösten Zusammenbruch des Fassbiermarktes haben die Brauereien von einem Tag auf den anderen einen maßgeblichen Teil ihres wirtschaftlichen Fundamentes verloren. Ware im Wert von vielen Millionen Euro, deren Haltbarkeitsdatum überschritten wurde, musste bereits vernichtet werden", heißt es in dem Offenen Brief. Je stärker ein Betrieb mit dem Gastronomie- und Veranstaltungsgeschäft verbunden ist, desto gravierender der Umsatzeinbruch. Der margenschwache Flaschenbierabsatz im Handel könne die massiven Umsatzverluste im Gastgewerbe und die Einbußen beim Export "nicht annähernd auffangen".

Während für die Gastronomie von staatlicher Seite Hilfsmaßnahmen entwickelt wurden, seien die 1.500 deutschen Brauereien bis auf wenige Ausnahmen leer ausgegangen, beklagen die Unternehmen: "Wir sprechen dabei weit überwiegend von mittelständischen und handwerklichen Betrieben, die sich oftmals seit Generationen im Familienbesitz befinden, von Brauereien, die Weltkriege, Wirtschafts- und Währungskrisen überdauert haben - und nun völlig unverschuldet vor dem Aus stehen."

Die deutsche Brauwirtschaft appelliert an Bund und Länder, "gezielt, entschieden und schnell" mit Maßnahmen zur finanziellen Unterstützung betroffener Betriebe gegenzusteuern, da ansonsten vielen dieser Brauereien als Folge der Corona-Krise die Insolvenz drohe. In Brauereien unterschiedlichster Größe wie auch im Gastgewerbe stünden aber nicht nur zahllose Arbeitsplätze auf dem Spiel, sondern "auch ein unwiederbringlicher Teil unseres gesellschaftlichen Lebens und unserer vielfältigen Kultur".

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Brauer-Bund e.V. (DBB) Holger Eichele, Hauptgeschäftsführer Neustädtische Kirchstr. 7a, 10117 Berlin Telefon: (030) 2091670, Fax: (030) 20916799

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