Offene Zuwanderungsdebatte ja, kurzatmige Einzellösungen nein
(Berlin) - Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) unterstützt den Vorstoß des Bundeskanzlers, eine offene Zuwanderungsdebatte zu führen. Was wir aber nicht brauchen, sind Schnellschüsse oder ein Flickenteppich von Green-, Yellow-, Blue-oder sonstigen Cards, so DGB-Vorstandsmitglied Heinz Putzhammer am Freitag in Berlin.
Die von der Bundesregierung eingerichtete Zuwanderungskommission erarbeite ein Konzept für eine zusammenhängende und mittel- und langfristig-orientierte Lösung des Zuwanderungsproblems. Dabei müsse die absolute Arbeitsmarktverträglichkeit von Zuwanderung und die gesellschaftliche Integration der Zuwanderer im Mittelpunkt stehen. Ein in diesen Punkten schlüssiges Zuwanderungskonzept wolle auch der DGB, so Heinz Putzhammer.
Wie vorausgesagt melden sich jetzt alle diejenigen, die in der Vergangenheit sträflich zu wenig ausgebildet haben, heben den Finger und wollen Arbeitskräfte im Ausland einkaufen dürfen. So kann die Zuwanderungsfrage nicht gelöst werden, argumentiert der DGB. Neben einer offenen Zuwanderungsdebatte, die der DGB bereit sei zu führen, müsse vor allen Dingen Bildung und Ausbildung in Deutschland quantitativ und qualitativ erheblich verbessert werden.
Bei der geforderten Arbeitsmarktverträglichkeit einer möglichen zukünftigen Zuwanderung spiele auch die künftige Osterweiterung der Europäischen Union eine Rolle. Auch deren mögliche Auswirkungen auf den deutschen Arbeitsmarkt müssten bei Überlegungen zur Zuwanderung berücksichtigt werden, so der DGB.
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