Pressemitteilung | UFOP - Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen e.V.

Ölsaatenerzeuger beklagen zunehmenden Einfluss politischer Entscheidungen auf den Handel

(Berlin) - Auf Einladung der Paraguayan Grains and Oilseed Traders Association (CAPECO) fand in der Zeit vom 22. bis 24. Juli 2013 der Internationale Ölsaaten-Produzenten Dialog (IOPD) in Asunción, Paraguay statt. Zum 16. Mal trafen sich Erzeugervertreter von 16 Ölsaatenverbänden aus 10 Ländern, um aktuelle Fragen der Ölsaatenerzeugung und die zukünftigen Herausforderungen zu diskutieren. Die europäischen Rapserzeuger waren durch ihre Verbände FOP/Frankreich, NFU/England und UFOP vertreten.

Die jährlichen IOPD-Tagungen sind mittlerweile gute Tradition und bieten eine hervorragende Gelegenheit, den Dialog der Erzeuger aus den verschiedenen Anbauregionen der Welt zu intensivieren. Der Austausch dient aber nicht nur der Darstellung der jeweiligen Versorgungslage. Einen immer größeren Raum nehmen die Beratung und die Aussprache aktueller Entwicklungen in der Agrar- und Biokraftstoffpolitik ein, die erhebliche Auswirkungen auf die zukünftige Erzeugung und die Handelswege haben.

Die für die EU, Kanada und Osteuropa erwartete Steigerung der Rapsernte wird aufgrund niedriger Anfangsbestände und einer weiter steigenden weltweiten Nachfrage nur wenig zur Verbesserung der Versorgungslage beitragen können. Allerdings werden in den USA und Südamerika deutlich höhere Sojaernten als im Vorjahr erwartet. Die wird zu einem Anstieg der Endbestände führen.

Die globale Marktentwicklung wird von den Konferenzteilnehmern aufgrund der anhaltend hohen Nachfrage für Nahrung und Energie durchweg positiv eingeschätzt. Sorge machen den Soja- und Canola-Erzeugern hingegen die unverändert restriktive Haltung der EU gegenüber der Gentechnik und die fehlenden Grenzwerte für zufällige gentechnische Verunreinigungen. Die finanziellen Risiken des Fundes einer zufälligen Verunreinigung in einer Schiffsladung sind enorm. Mit großem Unverständnis wurde auch die Entscheidung der EU-Kommission aufgenommen, die neonikotinoide Saatgutbeizung in für Bienen attraktiven Kulturen zu verbieten.

Auch steuerliche Regelungen wurden kritisch diskutiert, z.B. die Einführung von Produktionssteuern in Argentinien. Die Anwendung sogenannter differenzierter Export-Steuern (differential export taxes, DET) wird klar abgelehnt, da sie zu massiven Marktstörungen führen.

Diskutiert wurden auch die agrarpolitischen Rahmenbedingungen in den Erzeugerregionen, z.B. die Beschlüsse zur Reform der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP) nach 2013. Im Mittelpunkt der diesjährigen Konferenz standen aber die Vorschläge Stand der EU-Kommission zur Änderung der Erneuerbare Energien-Richtlinie sowie der Kraftstoffqualitäts-Richtlinie und deren mögliche Auswirkungen auf den Anbau von Ölsaaten und die Nachfrage nach Pflanzenölen. Die UFOP wies in ihrer Präsentation auf die massiven Folgen der Einführung sogenannter iLLUC-Faktoren auf den Einsatz von Pflanzenölen zur Biokraftstofferzeugung hin. Die Kongressteilnehmer fordern daher weitergehende wissenschaftliche Untersuchungen, bevor Entscheidungen getroffen werden. Diskutiert wurde auch der Umgang mit den steigenden Treibhausgas-Minderungsanforderungen u.a. auf die Stufe der Landwirtschaft.

Quelle und Kontaktadresse:
UFOP Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen e.V., Haus der Land- und Ernährungswirtschaft Pressestelle Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin Telefon: (030) 31904202, Fax: (030) 31904485

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