Pressemitteilung | Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland e.V. (OVID)

Ölsaaten Forum 2022 - Aktuelle Bestandsaufnahme der internationalen Ölsaatenernten und Absatzperspektiven

(Berlin) - Der Angriff Russlands auf die Ukraine verunsichert national wie international die Ölsaatenmärkte und stellt mit Blick auf die Liefersicherheit die gesamte Warenkette vor neue Herausforderungen. Infolge von Hamsterkäufen geleerte Regale bei Pflanzenöl und Mehl spiegeln die Verunsicherung wider und zeigen, dass die Lieferkette nicht unbegrenzt belastbar ist. Grundsätzlich war und ist das Angebot an Pflanzenöl und Mehl ausreichend. Vor diesem Hintergrund fokussiert das Ölsaaten Forum 2022 die medial intensiv diskutierte Frage der Versorgungssicherheit nicht nur im Nahrungsmittelsektor, sondern nimmt ebenso den Futterprotein- wie auch den für den Ölsaatenanbau wichtigen Biokraftstoffmarkt in den Blick.

Im ersten Teil der Tagung analysiert Michael Koch, Bereichsleiter AMI, die Verbraucherreaktionen verbunden mit der Frage, ob sich Hamsterkäufe wiederholen können. Peggy Schierenbeck, Mitglied des Deutschen Bundestages, und Professorin Dr. Sophie Hieke vom Europäischen Informationszentrum für Lebensmittel stellen die Perspektiven der Proteinverwendung als Element einer nachhaltig ausgerichtetn Ernährung vor. Ist Raps-, Sonnenblumen- und Sojaprotein aus europäischem Anbau ein Beitrag zur Umsetzung der Farm-to-Fork-Strategie und damit zur regionalen "Kundenbindung" und Wertschöpfung? Welche Erwartungen stellen die Verbraucherinnen und Verbraucher an diese neuen Produkte?

Nachfolgend stehen die Ölsaaten- und Biokraftstoffmärkte mit einer Bestandsaufnahme und Ausblick im Mittelpunkt. Wienke von Schenck, AMI und Inke Callsen, ADM, geben einen Überblick zur diesjährigen Ölsaatenernte in Europa und global, verbunden mit der Frage, ob mit diesen Erntemengen die Versorgung gesichert ist oder zeigen sich infolge des Krieges in der Ukraine strukturelle Änderungen in der Verarbeitung und bei den Warenströmen ab? Der größte Teil der europäischen Pflanzenölproduktion wird zur Biokraftstoffherstellung verwendet. Dr. Claus Keller, S & P Global erläutert, ob der Krieg in der Ukraine auch Einfluss auf den Biodieselmarkt nimmt; oder zeigt sich dieser Sektor unbeeindruckt infolge der heute global eingesetzten unterschiedlichen Rohstoffarten und Lieferketten?

Die Biokraftstoffbranche fühlt sich existentiell bedroht, weil in der Bundesregierung aktuell diskutiert wird, die Anrechnung von Biokraftstoffen aus Anbaubiomasse wie z. B. Ölsaaten auf die THG-Quotenverpflichtung bis 2030 schrittweise auslaufen zu lassen. Die Ernährungssicherung habe Priorität, so die Begründung. Aber wie können dann die Klimaschutzziele im Verkehr erreicht werden? Schon heute ist klar: Der Stromverbrauch wird, u. a. infolge der Zunahme der E-Mobilität steigen und der Ausbau erneuerbarer Energien wird mit der wachsenden Nachfrage nicht Schritt halten können. Diesen absehbaren Konflikt diskutiert Maximilian Grey, VDB, bei der Vorstellung der aktuellen und zukünftigen förderpolitischen Rahmenbedingungen. Liegt angesichts dieser Perspektive die Zukunft in der stofflichen Nutzung von Pflanzenölen? Welche Perspektiven die Oleochemie aufzeigt, stellt Professor Dr. Harald Gröger von der Universität Bielefeld vor.

Das Ölsaaten Forum 2022 findet am 16. September 2022 im Rahmen der Weltleitmessen oils+fats@drinktec 2022 auf dem Gelände der Messe München statt. Das Forum wird als hybrides Format durchgeführt, Teilnehmer und Journalisten können sich online zuschalten oder persönlich dabei sein. Der Eintritt zu den Messen ist im Preis inbegriffen. Das Forum wird von der Messe München unterstützt.

Pressekontakt:
Dr. Ulrich Hettinger
Tel: +49 30 726 259-30

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland e.V. (OVID) Pressestelle Am Weidendamm 1a, 10117 Berlin Telefon: (030) 72625900, Fax: (030) 72625999

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