Öffentlicher Dienst: Lohnsteigerungen gefährden Arbeitsplätze
(Bad Neuenahr) - In der evangelischen Kirche stehen nach Angaben des rheinischen Präses Manfred Kock Arbeitsplätze auf dem Spiel, falls die zu erwartenden Lohnsteigerungen im öffentlichen Dienst übernommen werden. Eine Erhöhung im Volumen von rund drei Prozent würde sich "als zusätzlicher Druck auf die Zahl der Arbeitsplätze auswirken", sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am 8. Januar in einem epd-Interview am Rande der rheinischen Landessynode in Bad Neuenahr.
Wegen der Deckelung der Krankenhaus- und Pflegekosten würde die Lage bei derartigen Gehaltssteigerungen nach den Worten Kocks im Bereich der Diakonie besonders schwierig. Die Kirche könne Kostensteigerungen nicht durch höhere Einnahmen ausgleichen, denn eine Anhebung der Kirchensteuer wäre nicht vermittelbar, betonte der höchste Vertreter des deutschen Protestantismus.
Im Hinblick auf die aktuelle wirtschaftliche Lage kritisierte Kock die Philosophie des ständigen Wachstums. Es gehe darum, "ob wir in unserem Land in der Lage sind, uns auf ein Maß einzulassen und auch mal mit dem zufrieden sind, was wir haben", sagte er. Allerdings gebe es viele Menschen, die "auf der Schattenseite stehen", die "Maßlosigkeit der letzten Jahrzehnte" habe nicht allen Wohlstand gebracht. Deshalb sei es sinnvoll, dass bei Lohnerhöhungen die unteren Einkommensgruppen höhere Zuwächse erhalten als die oberen.
Die Tarifparteien im öffentlichen Dienst wollten am 8. Januar versuchen, ihren Konflikt doch noch beizulegen und damit einen Arbeitskampf zu verhindern. Die Kirche orientiert sich bei ihrer Bezahlung am öffentlichen Dienst.
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