Pressemitteilung | Verband Deutscher Privatschulverbände e.V. (VDP)

Öffentliche Bildungsausgaben weiterhin unterdurchschnittlich

(Berlin) - Wie aus dem aktuellen Bildungsfinanzbericht der Bundesregierung ersichtlich wird, liegt der Anteil der öffentlichen Bildungsausgaben am Bruttoinlandsprodukt in Deutschland weiterhin deutlich unter den Ausgaben des OECD-Durchschnitts und dem Durchschnitt der EU-21-Staaten. Der Verband Deutscher Privatschulverbände e.V. (VDP) fordert angesichts der weiterhin hohen Staatseinnahmen, die Investitionen in Bildung deutlich auszubauen.

Die öffentliche Hand in Deutschland gab im Jahr 2010 nur 5,1 Prozent seines Bruttoinlandsproduktes für Bildung aus und belegt damit Platz 23 von 31 Staaten. Der OECD-Durchschnitt und der Durchschnitt der EU-21-Staaten lagen bei 5,8 Prozent. An der Spitze liegen Norwegen, Dänemark und Island. Aber auch Länder wie Österreich, Frankreich, Portugal und Polen gaben mehr für ihre Bildung aus. "Seit Jahren erreichen die Einnahmen der öffentlichen Kassen in Deutschland Rekordwerte. In solchen Zeiten ist es wichtig, in die Zukunftspotentiale des Landes zu investieren. Das heißt konkret, wir müssen vor allem in Bildung investieren", erklärt Dr. Barb Neumann, Vizepräsidentin des VDP. Nach Ansicht des VDP ist erstens die Lehreraus- und Weiterbildung zu stärken. Die Lehrkräfte müssen für neue Herausforderungen wie etwa die Inklusion adäquat qualifiziert werden. Zweitens ist weiterhin der Ausbau von Ganztagesschulen trägerneutral zu fördern. "Drittens müssen zusätzliche Mittel für die Stärkung der digitalen Bildung und für die dafür notwendige Infrastruktur bereitgestellt werden, wenn es die Bundesregierung mit ihrer Ankündung im Koalitionsvertrag ernst meint, eine Strategie für digitales Lernen auf den Weg bringen zu wollen", so Neumann weiter.

Darüber hinaus zeigt der Bildungsfinanzbericht die dramatische Kürzungspolitik der letzten Bundesregierung bei den Ausgaben für Qualifizierungsmaßnahmen von Arbeitslosen. So sind laut Finanzbericht die Ausgaben allein nur für die berufliche Weiterbildung von Langzeitarbeitslosen von 2009 bis 2012 um 37 Prozent gesunken. Dabei spricht die Bundesagentur für Arbeit selbst von einem harten Kern an Langzeitarbeitslosen, die besonders gefördert werden müssten, damit sie wieder eine Chance auf dem Arbeitsmarkt bekämen. "Auch hier steht die neue Bundesregierung in der Pflicht, die Ankündigung des Koalitionsvertrages einzulösen und 1,4 Milliarden Euro mehr für die Eingliederung von Arbeitssuchenden bereitzustellen", sagt Neumann.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Privatschulverbände e.V. (VDP) Reinhardstr. 18, 10117 Berlin Telefon: (030) 28445088-0, Fax: (030) 28445088-9

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