NUS-Wasserpreisvergleich unseriös / Qualität des Trinkwassers und der Versorgungssicherheit werden nicht berücksichtigt
(Berlin) Der Bundesverband der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft (BGW) hält den jüngsten internationalen Wasserpreisvergleich der NUS Consulting Group für irreführend. Der vorliegende Wasserpreisvergleich ist kein geeigneter Indikator für eine zutreffende Beurteilung der tatsächlichen Situation der deutschen und internationalen Wasserwirtschaft, so Gerhard Gabriel, Geschäftsführer der Stadtwerke Bochum GmbH und Vorsitzender des Hauptausschusses Wasserpreise beim BGW. Es sei abwegig, anhand eines reinen Preisvergleichs und ohne Beachtung der jeweiligen Rahmenbedingungen europäische und internationale Wassermärkte miteinander zu vergleichen. Zugleich könnten die für Deutschland vorgelegten Zahlen in dieser Höhe vom BGW nicht bestätigt werden.
Im Gegensatz zu zahlreichen EU-Mitgliedstaaten werden die Wasserpreise in Deutschland nach dem Kostendeckungsprinzip ermittelt. Das heißt, dass sich die Aufwendungen der deutschen Wasserversorger für die qualitativ hochwertige, nachhaltige und sichere Wasserversorgung im Wasserpreis abbilden, stellte Gabriel fest. Zwar mag das Wasser in anderen Ländern auf den ersten Blick vielleicht billiger sein. Dort aber herrschen im Vergleich mit Deutschland gravierende Defizite bei der Trinkwasserqualität, Versorgungssicherheit und angemessenen Kostendeckung der erbrachten Dienstleistung. Deutschland habe europaweit die niedrigsten Wasserverluste, ein Indiz für die hohe Qualität der Leitungsnetze.
Während es in zahlreichen europäischen Städten noch überhaupt keine Abwasserreinigung gebe, sei in Deutschland flächendeckend die höchste Reinigungsstufe in Betrieb.
In Deutschland muss niemand befürchten, sich hohe Mehrkosten einzuhandeln oder die Ressource Wasser zu erschöpfen, wenn er während Hitzeperioden einen höheren Verbrauch hat als gewöhnlich, erinnerte Gabriel in diesem Zusammenhang auch an den Rekordsommer 2003 und die in anderen Ländern eingetretenen Wassernotstände. In Deutschland seien die Wasserpreise seit Jahren stabil, während andere Staaten auf Druck der Verbraucher erst jetzt damit beginnen würden, ihren Versorgungs- und Qualitätsstandard anzunähern. Im Vergleich zu Deutschland seien hier erheblich höhere Steigerungsquoten zu erwarten.
Gabriel betonte, dass nur auf der Grundlage transparenter Kostenstrukturen der Wasserversorgung in ganz Europa sowie belastbarer Kennzahlen ein europäischer Preis- und Qualitätsvergleich beim Wasser überhaupt möglich sei. Alles andere ist ökonomisch und strukturell nicht aussagekräftig, nicht messbar und oftmals einseitig interessengeladen.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft e.V. (BGW)
Dr. Mirko Kahre
Reinhardtstr. 14, 10117 Berlin
Telefon: 030/28041-0, Telefax: 030/28041-520
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- BGW zur Novelle der europäischen Pestizidzulassung: Gewässerschutz in Europa einheitlich regeln / Deutsche Wasserwirtschaft lehnt unterschiedliche Zulassungszonen ab / Vorsorgender Gewässerschutz sichert Qualität des Trinkwassers
- HWWI: Erdgasbranche ist wichtiger Wirtschaftsfaktor in Deutschland / Erdgasbranche stützt die Wirtschaft, sichert die Energieversorgung und trägt zum Erreichen klimapolitischer Ziele bei
- Bundesgerichtshof bestätigt Gaswirtschaft / BGW: Vorwürfe des Preismissbrauchs gegenüber der deutschen Gaswirtschaft unbegründet