Novellierung Tierschutzgesetz: Regierungsfraktionen stimmen für mehr Tierquälerei
(Aachen) - Heute Nacht wurde im Bundestag der Änderungsentwurf des Tierschutzgesetzes der Bundesregierung durch die Mehrheitsstimmen von CDU/CSU und FDP beschlossen. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte übt massive Kritik. Denn der ohnehin magere Regierungsentwurf sei insbesondere durch die betäubungslose Ferkelkastration bis 2019 und das schmerzhafte Brandzeichen bei Pferden weiter verschlechtert worden. Zusätzlich sei das Unterlaufen der EU-Tierversuchsrichtlinie in mehreren Punkten ein Tierschutz- und Rechts-Skandal ersten Ranges. Nach Ansicht des Bundesverbandes kann jetzt nur noch der Bundesrat diese Verfehlungen ausbremsen.
"Die Regierungsfraktionen haben soeben beschlossen, Tierversuche auszuweiten und nicht einmal eine obere Schmerz-Leidens-Grenze zu ziehen, Wildtiere weiterhin in Zirkussen und Pelztierhaltungen leiden zu lassen und Tiere durch Körperamputationen fortdauernd an Haltungssysteme anzupassen. Sie präsentieren sich damit als Verräter des Staatsziels Tierschutz und als Interessensvertreter der Tiernutzer", so Dr. Kurt Simons, Vorsitzender des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte, "Dieser Offenbarungseid ein Dreivierteljahr vor der Bundestagswahl spricht für sich!"
Der Bundesverband verweist darauf, dass auch die Bundesländer in mehr als 50 Punkten Verbesserungen gefordert haben, denen die Bundesregierung im Wesentlichen nicht nachgekommen ist. Er begrüßt jedoch, dass es eine namentliche Abstimmung im Bundestag gegeben hat. So wird er das Abstimmungsverhalten veröffentlichen und anlässlich der Bundestagswahl für die Wähler Transparenz schaffen.
Link zum neuen Tierschutzgesetzes der Bundesregierung: www.tierschutzwatch.de
Ein Interview mit dem Vorsitzenden des Bundesverbandes zur Novelle unter: www.tierrechte.de
Quelle und Kontaktadresse:
Menschen für Tierrechte - Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
Stephanie Elsner, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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