Pressemitteilung | Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV)

Notrufsäulen: Gebühr für Vermittlung von Hilfe vereinbart

(Stuttgart/Berlin) - Die in der ARGE zusammengeschlossenen Automobilclubs und Dienstleister aus dem Abschleppgewerbe werden für die Bearbeitung und Weiterleitung von Protokollen der über Notrufsäulen eingegangenen Anrufe eine Gebühr von 10 Mark pro Fall an die Versicherungswirtschaft zahlen, sofern der Anrufer deren Dienstleistung wünscht. Darauf haben sich jetzt die Arbeitsgemeinschaft Pannen- und Unfallhilfe e.V. (ARGE) und díe Versicherungswirtschaft verständigt. Beide Seiten teilten am Montag in Berlin und Stuttgart mit, bei der zunächst bis Ende 2001 befristeten Vereinbarung handele es sich um einen für alle Beteiligten "tragfähigen Kompromiss". "Alle Beteiligten haben Abstriche machen müssen", heißt es bei ARGE und GDV. Mit der erzielten Verständigung sei es aber gelungen, eine langjährige und kostenaufwendige juristische Auseinandersetzung zu vermeiden. Ursprünglich hatte der GDV pro Fall eine Gebühr in Höhe von 17,50 Mark verlangt. Der einzelne Autofahrer wäre in keinem Fall betroffen gewesen. Sein Anruf war und bleibt kostenlos.

Die Einigung kam laut ARGE und GDV zustande, ohne dass eine Seite auf ihre juristische Grundsatzposition verzichtet hat. Danach gehen die in der ARGE zusammengeschlossenen Automobilclubs und Verbände des Abschleppgewerbes davon aus, dass die Notrufvermittlung kostenfrei zu erfolgen hat, so wie dies vor der Privatisierung der Notrufsäulen der Fall gewesen ist. Der GDV vertritt hingegen die Auffassung, dass nur der von der Notrufsäule abgesetzte Anruf des Hilfesuchenden kostenfrei ist, der jeweils gewünschte Dienstleister aber eine mindestens kostendeckende Gebühr für die protokollgestützte Vermittlung zu bezahlen hat.

Bis Ende des Jahres 2000 sollen alle Notrufsäulen entlang der Autobahn an das Call-Center des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) geschaltet sein. Die Versicherer hatten den Betrieb der Notrufsäulen Anfang 1999 vom Bund übernommen und nach dem Einsatz neuer Software im Herbst letzten Jahres die ersten Notrufsäulen auf ihre Hamburger Call-Center umgestellt. Es erfasst derzeit rund 30 Prozent aller Notrufsäulen entlang der Autobahn. Für den Nutzer des Notrufsystems ändert sich durch die private Vermittlung nichts, betonen ARGE und GDV. Für das Mitglied eines Automobilclubs ist es lediglich wichtig, beim Notruf darauf hinzuweisen, dass ausschließlich der eigene Autoclub mit der Pannenhilfe beauftragt werden soll. Möglich bleibt auch die direkte Verständigung des eigenen Automobilclubs oder Versicherers per Handy oder über das Festnetz, etwa an Autobahnraststätten.

Notrufsäulen der neuen Generation verfügen bereits über zwei unterschiedliche Tasten: Bei Unfällen, bei denen Menschen verletzt sind, soll die rote Taste gedrückt werden; so wird der Notruf vom Call-Center in Hamburg sofort an die zuständige Rettungsleitstelle weitergegeben - das erspart Zeit und kann Menschenleben retten. Wer Pannenhilfe in Anspruch nehmen will, drückt an den orangefarbenen Säulen eine gelbe Taste und wird so mit dem Call-Center der Versicherungswirtschaft verbunden, das seinerseits den gewünschten Dienstleister verständigt.

Quelle und Kontaktadresse:
Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) Friedrichstr. 191-193a, 10117 Berlin Telefon: 030/20205000 Telefax: 030/20206000

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